Bifido-Bakterien im Darm von Babys
Was sind Bifido-Bakterien?
Bifido-Bakterien sind Bakterien, die natürlicherweise im Darm von Säuglingen vorkommen. Sie sind neben vielen weiteren Bakterien Bestandteil der Darm-Mikrobiota – früher auch Darm-Flora genannt. Darunter versteht man die natürliche Besiedlung von Bakterien im Darm.
Bereits vor, während und nach der Geburt siedeln sich die ersten ganz typischen Bakterien im Darm von Babys an. Dazu gehören neben verschiedenen Arten anderer Mikroorganismen auch die Bifido-Bakterien.
In der Darm-Mikrobiota von vaginal entbundenen, gesunden gestillten Säuglingen sind sie besonders ausgeprägt.1, 2
Bifido-Bakterien werden von der Mutter auf das Baby übertragen. Unter anderem nehmen Babys bei der vaginalen Geburt durch den Geburtskanal natürlicherweise Bifido-Bakterien auf, aber auch über die Muttermilch, wenn das Baby gestillt wird. Muttermilch beinhaltet nämlich nicht nur viele nützliche Bakterien, sondern auch besondere Ballaststoffe, die unverdaut in den Dickdarm gelangen und dort diese nützlichen Bakterien ernähren, damit sie sich vermehren können.1
Wusstest du schon?
3 von 10 Kindern kommen in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. Der Kaiserschnitt ist eine operative Geburtsmethode, bei der das Baby durch einen Bauchschnitt auf die Welt gebracht wird. Da Säuglinge bei der Entbindung durch einen Kaiserschnitt nicht den Geburtskanal passieren, fehlt ihnen der Kontakt u.a. zu Bifido-Bakterien aus dem Vaginalsekret. Kaiserschnitt geborene Babys nehmen eher die Hautbakterien der Mutter auf. Sie haben anderen Bakterien im Darm als vaginal geborene Säuglinge. Hier findest du weitere Informationen rund um das Thema Kaiserschnitt.
Was kann ich tun, um die Entwicklung der Darm-Mikrobiota zu fördern?
Eine typische ausgeglichene Darm-Mikrobiota von Babys orientiert sich an der von gesunden, gestillten Babys nach einer Vaginalgeburt und enthält viele Bifido-Bakterien.1
Bei Neugeborenen, die per Kaiserschnitt auf die Welt kamen, erfolgt die natürliche Besiedlung mit Bifido-Bakterien zu einem späteren Zeitpunkt und kann durch die Ernährung mit Muttermilch unterstützt werden.1 Muttermilch ist grundsätzlich für alle Babys – auch nach einer Kaiserschnittgeburt – die beste Ernährung.
Stillen ist das Beste für dein Baby. Falls du nicht stillen möchtest oder kannst, sprich bitte mit deiner Klinik, deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin darüber, welche Säuglingsnahrung für dein Baby geeignet ist.
Welche Faktoren können die Entwicklung der Darm-Mikrobiotika stören?
Die Zusammensetzung der Darm-Mikrobiota von Säuglingen wird unter anderem beeinflusst durch1:
- Umweltfaktoren, Hygiene
- Entbindung: Vaginalgeburt vs. Kaiserschnitt
- Antibiotikabehandlung
- Magen-Darm-Infekte, Durchfall
- Allergien
- Ernährung
- Kita Besuch, Anzahl der Geschwister
Wenn die Entwicklung einer typischen Darm-Mikrobiota gestört wird, kann ein Ungleichgewicht entstehen mit weniger guten und nützlichen gesunden Bakterien. Dabei sind meist die Bifido-Bakterien betroffen, deren Anzahl und Vielfalt dann geringer ist.
Ein gesunder Darm mit einer ausgeglichenen Darm-Mikrobiota ist für alle Babys wichtig, da sie u.a. zu weniger Infektionen, Magen-Darm-Beschwerden wie Störungen der Verdauung, Allergien, Ekzemen und Übergewicht führt.1
Hier erfährst du mehr über die Verdauung deines Babys, sowie über typische Verdauungsbeschwerden.
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