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Erkältungen und Husten sind ein häufiger Begleiter in der Baby- und Kleinkindzeit. Zwar steckt meist eine harmlose Erkältung dahinter, dennoch kann es für die Eltern ganz schön herzzerreißend sein, wenn ihr Kleines unter starken Hustenanfällen leidet. Auch sind die Nächte mit Husten oft sehr anstrengend. Welche verschiedenen Arten von Husten gibt es? Wie kannst du deinem Baby auf sanfte Weise helfen? Und wann ist es besser, einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen? Alle Tipps rund um das Thema Husten bei Babys und Kindern findest du in diesem Artikel.
Grundsätzlich gilt: Husten ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Schutzmechanismus unseres Körpers. Er hilft uns dabei, unsere Atemwege von Schleim, Staub und anderen Fremdkörpern zu befreien. Auf kraftvolle Weise werden diese durch das Husten nach draußen befördert.1
Oftmals steckt ein Atemwegsinfekt hinter dem Husten. Aber auch Allergien, Staub und Rauch können zu Hustenanfällen führen. Bei einer Erkältung zeigen sich die Symptome gewöhnlich in dieser Reihenfolge: Zunächst verspürt dein Kind ein leichtes Brennen in der Brust. Dieses entwickelt sich dann zu einem trockenen und manchmal schmerzhaften Reizhusten. Mit der Zeit bildet sich dann Schleim, der durch den Husten ausgestoßen wird.2
Zunächst einmal wird zwischen akutem und chronischem Husten unterschieden:3
Daneben unterscheidet man zwischen trockenem und produktivem Husten:4
Husten beim Baby oder Kleinkind kann eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben:5,6,7,8
Ursachen: Erkältungen werden durch Viren verursacht, welche die Atemwege reizen und dadurch einen Hustenreflex auslösen.
Symptome: Zu Beginn trockener Husten (Reizhusten), welcher sich mit der Zeit zu einem produktiven Husten mit Schleimauswurf wandelt.
Behandlung: Mit einigen Hausmitteln sollte eine Erkältung in wenigen Tagen abklingen.
Ursachen: Erkältungsviren führen zu einer Entzündung der unteren Atemwege (Bronchien).
Symptome: Der Husten ist zunächst trocken, später kommt dann (ein manchmal schleimig-eitriger) Auswurf hinzu. Vielleicht hörst du bei deinem Säugling oder Kleinkind zudem rasselnde Atemgeräusche. Auch kann es zu Atemnot kommen.
Behandlung: Hausmittel können helfen, die Symptome zu lindern. Bei Verdacht auf eine Bronchitis solltest du den Kinderarzt / die Kinderärztin aufsuchen. Dort bekommt dein Kind gegebenenfalls schleimlösende Medikamente verschrieben.
Ursachen: Bei Pseudokrupp entsteht eine Entzündung am Kehlkopf, wodurch die Atemwege verengt werden. Meist geht einem Pseudokrupp-Anfall eine gewöhnliche Atemwegsinfektion voraus. Manchmal sind Influenza- und RS-Viren die Auslöser. Auch andere Viruserkrankungen wie Masern oder Windpocken kommen als Ursache infrage.
Symptome: Hat dein Kind einen plötzlichen Hustenanfall, der sich bellend anhört, so ist dies ein Hinweis auf Pseudokrupp. Typisch ist zudem ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen. Auch Heiserkeit und sogar Atemnot können auftreten.
Behandlung: Suche bei Verdacht auf Pseudokrupp bitte schnell einen Arzt / eine Ärztin auf. Gleichzeitig gilt: Nicht in Panik geraten. Versuche, dein Kind zu beruhigen und setze es aufrecht hin. Das Einatmen feuchtkühler Luft am geöffneten Fenster kann helfen. Sollte dein Liebling unter akuter Atemnot leiden, so rufe sofort den Notarzt.
Ursachen: Grippe wird durch die hochansteckenden Influenza-Viren ausgelöst.
Symptome: Die Symptome einer Grippe ähneln denen einer Erkältung, sind aber in der Regel stärker ausgeprägt. Dein Baby oder Kleinkind hat dabei (hohes) Fieber und fühlt sich krank. Glieder- und Kopfschmerzen sind möglich. Der Husten ist bei einer Grippe meist trocken, manchmal auch schleimig.
Behandlung: Fühlt sich dein Kind schlapp und krank, ist Bettruhe angesagt. Die unten stehenden Hausmittel helfen gegen die Symptome. Nehme Kontakt mit eurer kinderärztlichen Praxis auf, um den Verlauf der Grippe zu überprüfen. In seltenen Fällen entwickelt sich zusätzlich eine bakterielle Lungenentzündung, die mit Antibiotika behandelt werden muss.
Ursachen: Lungenentzündungen können sowohl durch Viren als auch durch Bakterien ausgelöst werden. Oftmals geht der Lungenentzündung eine andere Atemwegsinfektion wie etwa eine harmlose Erkältung oder eine Hals- /Rachenentzündung voraus.
Symptome: Wirkt dein Kind krank, hat es Fieber und ist seine Atmung sehr schnell und flach, so kann dies auf eine Lungenentzündung hindeuten. Der Husten kann sowohl trocken als auch schleimig sein und ist oft schmerzhaft.
Behandlung: Babys und Kleinkinder mit einer Lungenentzündung werden meist stationär aufgenommen und im Krankenhaus behandelt.
Ursachen: Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien ausgelöst.
Symptome: Der Husten ist bellend und keuchend. Er kann mehrere Wochen anhalten und die Hustenattacken können so stark sein, dass sie zum Erbrechen führen.
Behandlung: Früh eingesetzt können Antibiotika den Krankheitsverlauf abmildern. Säuglinge mit Keuchhusten werden oftmals stationär aufgenommen, damit der zähflüssige Schleim abgesaugt werden kann. Glücklicherweise gibt es gegen Keuchhusten eine Impfung. Die Pertussis-Impfung ist Teil der von der STIKO empfohlenen Sechsfachimpfung, welche im Säuglingsalter durchgeführt wird.
Ursachen: Asthma ist die häufigste chronische Krankheit im Kindesalter. Die Veranlagung, an Asthma zu erkranken, kann genetisch vererbt werden. Zu den Auslösern für die Erkrankungen zählen Allergene wie Pollen oder Schimmelsporen, Tabakrauch, Infektionen und körperliche Belastung.
Symptome: Asthma-Erkrankungen zeichnen sich durch einen trockenen Reizhusten aus. Dieser kann beispielsweise nach sportlichen Aktivitäten oder auch während der Pollenflug-Saison verstärkt auftreten. Bei einem Asthma-Anfall fällt dem Kind das Ausatmen schwer. Dabei kann es zu einer Atemnot kommen.
Behandlung: Wende dich an deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin. Je nachdem, was der Auslöser für das Asthma ist, wirst du geschult, wie du zukünftig Anfälle vermeiden kannst. Verschiedene Medikamente können bei einem Asthma-Anfall helfen. Diese werden meist in Form eines Inhalationssprays eingenommen.
Husten hat in unserem Körper eine wichtige Schutzfunktion. Er sollte darum nicht einfach durch Medikamente unterdrückt werden. Gleichzeitig kann es für dein Baby sehr anstrengend sein, wenn es ständig von Hustenattacken aus dem Schlaf gerissen wird. Mit folgenden Hausmitteln kannst du die Beschwerden deines Lieblings lindern:
Ätherische Öle können grundsätzlich dabei helfen, die Atemwege zu befreien. Für Babys sind sie aber oftmals nicht geeignet, da sie bei kleinen Kindern zu Atembeschwerden und sogar Erstickungsanfällen führen können. Dies gilt beispielsweise für Menthol, Pfefferminze und Eukalyptus.14 Als babytaugliche Alternative zum Einreiben der Brust gilt hingegen Thymian- und Myrrhe-Balsam (z. B. von der Bahnhofs-Apotheke).15
Auch bei traditionellen Hausmitteln wie Milch mit Honig ist Vorsicht geboten! Das Getränk kann zwar helfen, den Husten zu lösen, Kinder unter einem Jahr dürfen jedoch keinen Honig zu sich nehmen. Dieser kann nämlich Bakteriensporen enthalten, die für Babys gefährlich sind und Säuglingsbotulismus auslösen können.16
In der Apotheke erhältst du sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige Hustenmittel für Kinder. Bevor du deinem Baby jedoch Medikamente gegen den Husten gibst, solltest du unbedingt Rat bei deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin einholen. Oftmals reichen Ruhe, Geduld und die oben genannten Hausmittel aus, um den Husten zu bekämpfen.
Viele Kinderärzte raten von der Verwendung von Hustensäften ab. So fehlt es bislang an wissenschaftlichen Fakten, die deren Wirksamkeit belegen.17,18 Vorsicht geboten ist zudem bei den sogenannten Hustenstillern (Antitussiva). Diese wirken auf das zentrale Nervensystem und sollten aufgrund ihrer Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen (beispielsweise wenn der Schlaf durch den Husten zu sehr gestört wird) angewendet werden.19 Da die Antitussiva den Hustenreiz unterdrücken, dürfen sie nicht bei produktivem Husten eingesetzt werden. Ansonsten wird der Schleim nicht abgehustet und sammelt sich in den Atemwegen an.20
Ist dein Säugling jünger als 3 Monate und hat Husten, dann solltest du in jedem Fall einen Kinderarzt / eine Kinderärztin aufsuchen. Bei so kleinen Kindern können auch einfache virale Infekte gefährlich werden. Bei Kindern, die älter als drei Monate sind, kannst du bei einfachen Erkältungssymptomen zunächst etwas abwarten und dein Baby beobachten. Hausmittel und Ruhe reichen oft aus, um die Erkrankung zu bekämpfen.
Zum Arzt / zur Ärztin gehen solltet ihr, wenn:21,22
In einigen Fällen solltest du auf keinen Fall abwarten und sofort einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen:23,24
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