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Kaum ist das Baby auf der Welt, steht auch schon die erste Impfung an – zumindest fühlt es sich für viele frischgebackene Eltern so an. Neben den U-Untersuchungen zählen Impfungen heutzutage zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen, um die Gesundheit von Kindern langfristig zu schützen. Gleichzeitig gibt es kaum ein Thema, das so kontrovers und vor allem so emotional diskutiert wird, wie das Impfen. Doch welche Impfungen werden für Säuglinge, Babys und Kinder eigentlich empfohlen? Muss ich mir Sorgen über mögliche Nebenwirkungen machen? Und wie kann ich den Impftermin für mein Kind angenehmer gestalten? Wir haben für dich die wichtigsten Fakten rund ums Thema Impfen zusammengefasst.
Impfung | Zeitpunkt der Impfung |
---|---|
Rotavirus | 2 oder 3 Impfdosen ab einem Alter von 6 Wochen |
6-fach-Impfung (gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ B, Polio und Hepatitis B) | 3 Impfdosen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten |
Pneumokokken | 3 Impfdosen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten |
MMR-Impfung (gegen Mumps, Masern und Röteln) bzw. MMRV-Impfung (zusätzlich gegen Windpocken) | Erste Teilimpfung im Alter von 11 bis 14 Monaten, zweite Teilimpfung im Alter von 15 bis 23 Monaten |
Anmerkung: Im Kindes- und Jugendalter stehen noch weitere Impfungen und Auffrischungen an. Den vollständigen Impfplan der STIKO findest du weiter unten im Text.
Wenn dein Baby auf die Welt kommt, hat es schon etwas Wichtiges im Gepäck: mütterliche Antikörper. Diese wurden während der Schwangerschaft von dir über die Nabelschnur auf dein Ungeborenes übertragen. Damit ist dein Schatz die ersten Wochen vor einer Vielzahl von Krankheitserregern geschützt. Nach und nach wird dieser sogenannte Nestschutz dann schwächer.5
Gleichzeitig beginnt die körpereigene Immunabwehr des Säuglings ihre Arbeit aufzunehmen. Jeder Kontakt mit einem Erreger aus der Umwelt, jeder kleine Infekt trägt dazu bei, dass das Immunsystem des Kindes weiter ausreift. Auch indem du dein Baby stillst, kannst du seine Abwehrkräfte stärken. Über die Muttermilch erhält es nämlich ebenfalls wertvolle Antikörper.6
Doch um deinen Säugling zuverlässig vor einer Vielzahl von Krankheiten zu schützen, die teilweise einen sehr schweren bis tödlichen Verlauf haben können, hilft laut wissenschaftlichen Erkenntnissen nur eines: die Impfung.7 Aber wie wirken Impfstoffe eigentlich?
Eine Impfung enthält abgetötete Krankheitserreger bzw. Bruchstücke davon (Totimpfstoffe) oder abgeschwächte Erreger (Lebendimpfstoffe). Dem Körper wird vorgespielt, es läge eine Infektion vor und er beginnt mit der Produktion von Antikörpern und Gedächtniszellen. Kommt es später tatsächlich zu einer Infektion mit dem Krankheitserreger, so kann das Immunsystem schnell reagieren und die Krankheit effektiv bekämpfen. Eine Impfung kann also als ein Training für den Ernstfall angesehen werden.8
In Deutschland entscheidet die STIKO (Ständige Impfkommission) des Robert Koch-Instituts, welche Schutzimpfungen für Säuglinge, Babys und Kinder als sinnvoll erachtet werden. Bei dieser Entscheidung berücksichtigt das Expertengremium sowohl den Nutzen und die Risiken für die geimpfte Person als auch die Schutzwirkung für die gesamte Bevölkerung.12
Alle von der STIKO empfohlenen Impfungen werden allesamt von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die STIKO-Empfehlungen für Säuglinge, Babys und Kleinkinder umfassen Impfungen gegen folgende Krankheiten bzw. Erreger:
Im Kinder- und Jugendalter steht dann noch die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) an. Diese können verschiedene Krebserkrankungen (u. a. Gebärmutterhalskrebs) hervorrufen. Da sie hauptsächlich sexuell übertragen werden, ist eine Immunisierung vor dem ersten Sexualkontakt bei Kindern zwischen 9 und 14 Jahren sinnvoll.33
Damit nicht allzu viele Arztbesuche und Pikser in den Arm anstehen, gibt es heutzutage verschiedene gut verträgliche Kombinationsimpfstoffe. Als erste empfohlene Impfung steht die Schluckimpfung gegen Rotaviren auf dem Plan. Die erste Dosis kann ab einem Alter von sechs Wochen verabreicht werden. Je nach Impfstoff sind zwei oder drei Impfdosen notwendig.36
Zur Grundimmunisierung gehören zudem drei Impfungen des 6-fach-Impfstoffs. Dieser schützt gegen folgende Erkrankungen: Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ B, Polio und Hepatitis B. Die drei Teilimpfungen werden gewöhnlich mit 2, 4 und 11 Monaten gegeben.37 Gleichzeitig kann die ebenfalls aus drei Impfdosen bestehende Pneumokokken-Impfung verabreicht werden.38
Eine weitere Kombi-Impfung erfolgt mit dem MMR-Impfstoff, der vor Mumps, Masern und Röteln schützt. Auch gibt es eine 4-fach-Impfung, die zusätzlich Schutz vor Windpocken bietet. Die erste Dosis wird im Alter zwischen 11 und 14 Monaten verabreicht, die zweite zwischen dem vollendeten 15. und dem 23. Lebensmonat.39 Gegen Meningokokken C reicht eine einmalige Impfung ab einem Alter von 12 Monaten aus.40
Darüber hinaus empfiehlt die STIKO für alle Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren eine Immunisierung gegen Humane Papillomviren (HPV). Zwei HPV-Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten sind hierfür notwendig.41
Neben den Impfungen im Rahmen der Grundimmunisierung empfiehlt die Ständige Impfkommission zum Schutz gegen bestimmte Krankheiten verschiedene Auffrischungsimpfungen. Im Vorschulalter sollten Kinder eine Impfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten erhalten. Eine zweite Auffrischung wird im Alter von 9 bis 16 Jahren gegeben. Zu diesem Zeitpunkt steht auch die Auffrischungsimpfung gegen Polio auf dem Impfplan.42
Die STIKO empfiehlt eine COVID-19-Impfung für alle Kinder ab einem Alter von 12 Jahren. Dasselbe gilt für Kinder ab 5 Jahren, die unter einer Vorerkrankung wie etwa Adipositas, Lungen-, Herz- und Nierenerkrankungen leiden, oder in deren Umfeld Personen leben, die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen durch eine COVID-19-Infektion haben und die selbst nicht geimpft werden können. Kinder werden vorzugsweise mit dem Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer geimpft. Da sich die Bestimmungen hinsichtlich der COVID-19-Impfempfehlung kurzfristig ändern können, raten wir dir, die Website des Robert Koch-Instituts zu besuchen (https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfung_Kinder_Jugendliche.html).44
Die Influenza wird durch Grippeviren ausgelöst und gilt als sehr ansteckend. Typisch für den Krankheitsverlauf sind plötzliches hohes Fieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen. Während die Viruserkrankung bei vielen Infizierten mild verläuft, kommt es bei einigen zu Komplikationen wie schweren Lungenentzündungen. Ein erhöhtes Risiko hierfür haben Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen (z. B. Asthma, Diabetes, Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen). Für diese Kinder empfiehlt die Ständige Impfkommission eine jährliche Grippe-Impfung. Diese wird am besten zwischen Oktober und Dezember durchgeführt. Neben dem per Spritze verabreichten Totimpfstoff steht für Kinder zwischen 2 und 17 Jahren auch ein Lebendimpfstoff zur Verfügung. Dieser wird als Nasenspray verabreicht. Sollte dein Schützling große Angst vor Spritzen haben, kann dies also eine willkommene Alternative sein. Bitte sprich das Vorgehen mit deinem Kinderarzt / deiner Kinderärztin ab.45
Mit Kindern den Wald erkunden und durchs hohe Gras streifen – was gibt es Schöneres, als gemeinsam die Natur zu entdecken? Doch in einigen Regionen Deutschlands lauert genau dort eine Gefahr: FSME-Viren. Diese werden durch Zecken übertragen und sind Auslöser der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Dabei handelt es sich um Entzündungen des Gehirns, der Gehirnhaut und des Rückenmarks. Aus diesem Grund empfiehlt die STIKO allen Personen, die sich in einem FSME-Risikogebiet aufhalten (in Deutschland vor allem in Bayern und Baden-Württemberg) und sich gerne in der Natur bewegen, eine Impfung gegen FSME. Eine aktuelle Karte der Risikogebiete findest du auf der Website des Robert Koch-Instituts (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_Tab.html). Kinder können ab einem Alter von einem Jahr geimpft werden. Wende dich hierzu am besten an deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin.46
Wünschst du dir ein Baby, so lohnt es sich, schon vor dem positiven Schwangerschaftstest einen Blick in deinen Impfpass zu werfen. Einige Schutzimpfungen dürfen nämlich während der Schwangerschaft nicht verimpft werden. Dies gilt besonders für Lebendimpfstoffe (siehe Infobox oben). Zu diesen zählen beispielsweise die Impfungen gegen Windpocken, Masern und Röteln. Da vor allem letztere Erkrankung eine große Gefahr für dein ungeborenes Baby darstellt, solltest du anstehende Auffrischungsimpfungen vor dem Absetzen der Verhütung durchführen lassen. Sicherheitshalber wird geraten, frühestens einen Monat nach einer Lebendimpfung schwanger zu werden.47
Doch gibt es auch Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission für Schwangere als sinnvoll erachtet werden? Ja! Dabei sind vor allem die empfohlenen Impfungen gegen Grippe und Keuchhusten hervorzuheben. Im Idealfall werden diese ab dem 2. Trimester (Grippe-Impfung) bzw. zu Beginn des 3. Trimesters (Keuchhusten-Impfung) verabreicht.48 Hierdurch werden nicht nur schwere Krankheitsverläufe während der Schwangerschaft verhindert, du gibst auch Antikörper über die Nabelschnur an dein Baby weiter. Somit ist es in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt geschützt.49, 50
Hast du Fragen rund um das Thema Impfungen während des Kinderwunsches und in der Schwangerschaft, so wende dich bitte an deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin.
Wenn du dir den Impfkalender so anschaust, sind das ganz schön viele Impfungen für so kleine Kinder, nicht wahr? Auch wenn die Impfbereitschaft in Deutschland insgesamt sehr hoch ist51, fragen sich viele Eltern, ob die vielen Injektionen tatsächlich notwendig sind. So sind schwere Krankheitsverläufe dank der großflächigen Impfprogramme heute nur noch selten sichtbar. Hinzu kommen Ängste vor möglichen Nebenwirkungen oder gar Impfschäden. Ob du dein Kind impfen lassen möchtest oder nicht, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Du darfst sie zusammen mit dem anderen sorgeberechtigten Elternteil treffen. Eine Impfpflicht für Kinder gibt es in Deutschland derzeit nicht (mit Ausnahme der Masernimpfung für Kita- und Schulkinder).
Seit März 2020 gilt in Deutschland das Masernschutzgesetz. Dieses besagt, dass alle Kinder ab einem Jahr, die in Gemeinschaftseinrichtungen betreut werden (z. B. Kitas, Horte, Kindergärten und Schulen), gegen Masern geimpft sein müssen.
Wir alle wollen nur das Beste für unsere Kinder. Vielleicht können dir die folgenden Informationen rund um die Vor- und Nachteile des Impfens helfen, eine Entscheidung zu treffen.
Bevor die verschiedenen Impfungen eingeführt wurden, mussten Eltern Angst haben, dass ihr Kind an Polio, Diphtherie oder einer anderen gefährlichen Infektion erkrankt. Heutzutage konnten viele Krankheiten dank der Schutzimpfungen stark eingedämmt und teilweise sogar komplett besiegt werden. Dies ist beispielsweise bei den Pocken der Fall, die von der WHO 1980 offiziell für ausgerottet erklärt wurden.53
Indem du dein Kind impfen lässt, kannst du es also effektiv vor einer Vielzahl von Krankheiten mit teils schweren Verläufen schützen. Doch ist dies überhaupt notwendig, wo doch viele dieser Erkrankungen in Deutschland kaum noch vorkommen? Das Robert Koch-Institut sagt ja. So sind viele dieser Infektionskrankheiten noch in anderen Ländern verbreitet und können durch Reisende jederzeit wieder eingeschleppt werden. 54
Und dann ist da noch der gesellschaftliche und soziale Aspekt. Infektionskrankheiten können nur dann dauerhaft eingedämmt werden, wenn eine gewisse Durchimpfung in der Gesellschaft erreicht wird. Bei Masern sind dies beispielsweise 95%55. Entscheiden sich also viele Eltern gegen das Impfen ihrer Kinder, so sind erneute Ausbrüche der Krankheiten vorprogrammiert.
Auch gilt es zu bedenken, dass du durch die Impfung nicht nur dein eigenes Kind schützt, sondern auch alle anderen Menschen. Hierzu zählen vor allem Neugeborene, die noch zu jung für die Impfung sind, immungeschwächte Personen und Kinder mit bestimmten Krankheiten, die eine Impfung unmöglich machen.56
Wie du siehst, gibt es viele gute Gründe, die für das Impfen sprechen. Vor ihrer Zulassung durch das Paul-Ehrlich-Institut werden Impfstoffe sehr umfangreich geprüft. Aufgrund der strengen Auflagen und ständigen Kontrollen gehören sie zu den sichersten Medikamenten in Deutschland.57
Und doch hast du vielleicht Angst, dass die Impfung Schaden bei deinem Kind anrichten könnte. Denn: Eine einhundertprozentige Sicherheit, dass es zu keinen (schweren) Nebenwirkungen kommt, kann dir kein Arzt / keine Ärztin geben. Lass uns einmal anschauen, welche Impf-Nebenwirkungen bzw. Langzeitfolgen möglich sind.
Wenn dein Baby geimpft wird, reagiert sein Immunsystem auf den Impfstoff. Aus diesem Grund können Symptome auftreten, die einer Infektion ähneln. Häufig sind lokale Reaktionen, wie eine Schwellung oder Rötung an der Impfstelle. Je nach Impfstoff kommt dies bei 2 bis 20 Prozent der geimpften Kinder vor. Manchmal treten auch leichte Allgemeinbeschwerden wie Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall oder Übelkeit auf, verschwinden aber nach ein bis zwei Tagen von alleine wieder.58
All diese Symptome sind normale Impfreaktionen, die zeigen, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Schwere Komplikationen, wie etwa ein allergischer Schock, sind hingegen äußerst selten.59
Vorsicht ist geboten, wenn dein Kind eine Allergie gegen Hühnereiweiß hat, da dies Bestandteil mancher Impfstoffe ist. In diesem Fall sollte dein Kinderarzt / deine Kinderärztin die Risiken einer Impfung abwägen. Gegebenenfalls ist es ratsam, dass dein Kind nach der Impfung ärztlich überwacht wird.60
Nebenwirkungen treten gewöhnlich innerhalb der ersten Stunden bis Tage nach der Impfung ein und dauern nur kurz an. Doch wie sieht es mit möglichen Langzeitfolgen aus?
In extrem seltenen Fällen kommt es nach Impfungen zu Komplikationen, die über einen langen Zeitraum andauern. Ein Beispiel hierfür ist die Narkolepsie, die als sehr seltene Nebenwirkung der Schweinegrippe-Impfung beobachtet wurde. Eine solche Impf-Komplikation stellt jedoch eine absolute Ausnahme dar.61
Nebenwirkungen, die erst Monate oder Jahre nach der Impfung erstmals auftreten (sogenannte Spätfolgen), sind für Impfstoffe nicht bekannt.62 Auch Gerüchte, dass die MMR-Impfung Autismus auslösen kann, wurden mittlerweile durch viele wissenschaftliche Studien widerlegt.63
Zusammenfassend kann man sagen: Bei jeder Impfung kann es zu Nebenwirkungen kommen. Schwere Komplikationen oder Langzeitfolgen sind jedoch sehr selten. Insgesamt stellen die durch die Impfung vermeidbaren Infektionskrankheiten für die meisten Kinder eine deutlich größere Gesundheitsgefährdung dar als das Risiko durch mögliche Impfkomplikationen.64
Ein seltsamer Mensch im weißen Kittel, der einem mit einer Spritze in den Arm pikst – für Babys und Kinder ist der Impftermin meist alles andere als angenehm. Wichtig: Du solltest deinen Liebling nur impfen lassen, wenn er/sie gesund ist. Hat dein Kind am Tag der geplanten Impfung hohes Fieber, so verschiebe den Termin besser. Auch bei leichten Erkältungssymptomen sollte vor dem Impfen eine ärztliche Untersuchung erfolgen.65
Mit folgenden Tipps kannst du den Tag der Impfung entspannter gestalten:
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