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Tee ist ein beliebtes Heißgetränk und oftmals eine Wohltat für Körper und Seele. Aber gilt das auch für die Schwangerschaft? Viele Teesorten tun Schwangeren gut und helfen, den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken. Allerdings gibt es auch Tee, der in der Schwangerschaft tabu ist. Wir verraten dir die Dos and Don'ts rund um Tee in der Schwangerschaft und zeigen dir, mit welchen Sorten du Schwangerschaftsbeschwerden lindern kannst.
Grundsätzlich gilt: Ja, du darfst als Schwangere Tee trinken. Mit einer warmen Tasse Tee auf dem Sofa sitzen, innehalten und eine kleine Pause vom Alltag nehmen – das wird dir in der aufregenden Zeit der Schwangerschaft guttun.
Das wohltuende Heißgetränk kann dir helfen, ausreichend Flüssigkeit zu dir zu nehmen. Schwangeren wird empfohlen, mindestens eineinhalb Liter, besser zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag trinken.1 Hierfür empfehlen sich neben stillem Wasser vor allem ungesüßte Früchtetees und ausgewählte Kräutertees.
Vielen Frauen hilft es, ihren Kaffeekonsum in der Schwangerschaft zu reduzieren, indem sie auf wohlschmeckenden Tee umsteigen. Aber Achtung: Auch manche Teesorten (wie Schwarzer und Grüner Tee) enthalten Koffein, wenn auch deutlich weniger als Kaffee. Gemäß der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sind in der Schwangerschaft pro Tag 200 mg Koffein erlaubt. Das entspricht etwa zwei Tassen Kaffee bzw. vier Tassen Schwarzen Tees oder sechs Tassen Grünen Tees.2
Es gibt jedoch Sorten, die nicht für die Schwangerschaft geeignet sind. Ein genauer Blick auf die Zutatenliste ist darum angebracht. Bist du dir unsicher, ob du eine bestimmte Teesorte in der Schwangerschaft trinken darfst, so wende dich bitte an deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin oder hole dir Rat bei deiner Hebamme.
Eine eindeutige Antwort gibt es auf diese Frage nicht. Schließlich hängt es davon ab, welchen Tee du zu dir nimmst. Kräutertees wirken oft ähnlich wie Medizin und können allerlei Beschwerden lindern. Eine zu große Dosis kann jedoch negative Wirkungen für die Schwangere mit sich bringen. Auch scheinbar harmlose Teesorten wie Früchtetees können Schadstoffe enthalten, weshalb du in der Schwangerschaft nie zu große Mengen einer einzelnen Sorte zu dir nehmen solltest.3 Achte genau auf die Inhaltsstoffe des Tees, seine Herkunft sowie die genauen Angaben zur Teemarke und wechsle zwischen verschiedenen Sorten.
Die folgende Tabelle bietet dir einen Überblick über einige der beliebtesten Teesorten und zeigt dir, welche Tees du in der Schwangerschaft trinken darfst und auf welche du besser verzichtest.4,5 Darunter findest du die Vor- und Nachteile einiger der beliebtesten Teesorten.
Diese Tees sind für Schwangere geeignet | Diese Tees sind mit Vorsicht zu genießen | Diese Tees sind in der Schwangerschaft tabu |
Früchtetee | Schwarzer Tee | Johanniskrauttee |
Rooibostee | Grüner Tee | Salbeitee |
Kamillentee | Pfefferminztee | Fencheltee |
Melissentee | Himbeerblättertee | Tee mit Süßholzwurzel |
Lavendeltee | Hibiskustee | Tee mit Faulbaumrindenextrakt, Rhabarberwurzeln und Sennesblättern |
Zitronentee | ||
Ingwertee |
Im Folgenden stellen wir dir die Teesorten vor, die du in der gesamten Schwangerschaft bedenkenlos trinken kannst – und zeigen dir, gegen welche Schwangerschaftsbeschwerden sie jeweils helfen.
Früchtetee, wie beispielsweise Hagebuttentee, ist ein ideales Heißgetränk für schwangere Frauen. Dieser enthält nicht nur jede Menge Vitamine, sondern auch Kalzium und Eisen. Zudem fördert er die Verdauung und stärkt das Immunsystem.6
Etwas aufpassen solltest du bei Hibiskusblütentee. In großen Mengen kann dieser Gebärmutterkrämpfe auslösen. Ein bis zwei Tassen pro Tag sind aber kein Problem.7
Der milde und aromatische Tee enthält viele Antioxidantien, Mineralstoffe und Eisen.8
Kamillentee gilt nicht nur in der Schwangerschaft als sehr wohltuend. Der Kräutertee kann dir beispielsweise bei Sodbrennen und Übelkeit helfen und wirkt sehr beruhigend für den Bauch.9
Melisse hat einen beruhigenden und krampflösenden Effekt. Das Kraut ist in der Schwangerschaft unbedenklich und kann dir bei Schlafproblemen und Magen-Darm-Beschwerden helfen.10
Lavendel ist für seine beruhigende Wirkung bekannt. Gerade in der Schwangerschaft, wo oft am Abend die Gedanken kreisen, kann eine Tasse Lavendeltee helfen, runterzukommen und in einen erholsamen Schlaf zu finden.11
Zitronen enthalten sehr viele Vitamine, die dein Immunsystem stärken. Für einen idealen Energie-Boost-Tee schneide einfach eine Bio-Zitrone in Scheiben und übergieße diese mit warmem Wasser. Wichtig: Verwende kein kochendes Wasser, da ab einer Wassertemperatur von 50 Grad Celsius das wertvolle Vitamin C zerstört wird.12
Ingwer gilt als hilfreiches Hausmittel gegen Übelkeit in der Schwangerschaft. Wenn du also in den ersten Wochen von Morgenübelkeit geplagt bist, wird dir eine Tasse Ingwertee vermutlich guttun. Bei Sodbrennen solltest du den Tee mit seinem würzig-scharfen Geschmack nicht trinken, da sich sonst die Beschwerden verstärken könnten. Zwar wird oftmals behauptet, dass Ingwer zu vorzeitigen Wehen führen könnte. Studien konnten jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft finden.14,15,16
Folgende Teesorten sind nicht komplett verboten, du solltest sie aber nicht in großen Mengen zu dir nehmen bzw. sie nur in einem bestimmten Abschnitt der Schwangerschaft konsumieren.
Schwarztee solltest du in der Schwangerschaft nur in Maßen trinken. So enthält schwarzer Tee Koffein, wenn auch deutlich weniger als Kaffee. Als sicher gilt für Schwangere eine maximale Koffeindosis von 200 mg pro Tag. Eine Tasse schwarzer Tee (200 ml) enthält etwa 45 mg Koffein und damit etwa halb so viel wie eine 200-ml-Tasse Filterkaffee.17 Demnach wären bis zu vier Tassen Schwarztee pro Tag in Ordnung. Beachte aber, dass auch andere Lebensmittel wie etwa Coca-Cola, Kakao oder Schokolade Koffein enthalten und zur Tagesgesamtmenge beitragen. In Studien konnte zudem festgestellt werden, dass sich der übermäßige Konsum von Schwarztee negativ auf das Geburtsgewicht und die Größe des Babys auswirken können.18 Darum gilt bei schwarzem Tee: Weniger ist mehr.
Auch grüner Tee enthält Koffein. Eine Tasse (200 ml) kommt auf rund 30 mg davon.19 Dies ist deutlich weniger als in Kaffee und Schwarztee. Grüner Tee ist in der Schwangerschaft nicht komplett verboten, du solltest ihn aber auch nicht ständig trinken. Geht man davon aus, dass 200 mg Koffein pro Tag erlaubt sind, so entspricht dies etwa sechs Tassen Grünen Tees. Bedenke aber, dass Koffein auch in anderen Lebensmitteln vorkommt.
Auch Pfefferminztee wird traditionell gerne gegen Blähungen und Bauchschmerzen eingenommen. Was den Verzehr während der Schwangerschaft angeht, gehen die Meinungen auseinander. Diverse Studien stuften Pfefferminztee als sicher für Mama und Baby ein.20 Dennoch rät das Komitee für pflanzliche Arzneimittel der europäischen Arzneimittelagentur vom Trinken von Pfefferminztee (ebenso von Kümmel- und Anistee) in der Schwangerschaft ab. Dies wird damit begründet, dass nicht ausreichend Daten vorliegen, die die Sicherheit dieser Tees für Mutter und Kind belegen.21 Du solltest Pfefferminztee darum allenfalls nur in kleinen Mengen zu dir nehmen.
Himbeerblättertee wird gerne von Schwangeren getrunken – allerdings sollte er erst ab der 36. SSW konsumiert werden.22 So wird den Himbeerblättern eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt. Aus diesem Grund trinken ihn viele Frauen gegen Ende der Schwangerschaft, um die Geburt auf natürliche Weise in Gang zu bringen. Wissenschaftlich bewiesen ist die Wirkung der Himbeerblätter allerdings nicht.23 Dennoch solltest du auf Tee mit Himbeerblättern zu einem früheren Zeitpunkt der Schwangerschaft sicherheitshalber verzichten.
Johanniskraut kann den Muskeltonus der Gebärmutter erhöhen und somit vorzeitige Wehen bewirken.24 Auch steht es im Verdacht, Schäden am ungeborenen Kind hervorzurufen. Zwar ist die Studienlage hierzu noch sehr unklar, dennoch sollte der Tee von Schwangeren sicherheitshalber nicht getrunken werden.25,26
Salbeitee ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen. In der Babybauchzeit solltest du aber auf das Kraut verzichten. So kann das im Salbei enthaltene Tannin zu Kontraktionen der Gebärmutter und damit zu vorzeitigen Wehen führen.27,28 Auch in der Stillzeit ist Salbeitee nicht zu empfehlen, da der Tee die Milchproduktion reduziert und zum natürlichen Abstillen verwendet wird.29
Fencheltee gilt als sehr wohltuend für die Verdauung und hilft gegen Blähungen. Allerdings enthält er Estragol, ein Stoff, der als krebserregend eingestuft wird. Bislang wurden diese Erkenntnisse nur aus Tierversuchen gezogen und noch ist unklar, ab welcher Dosis eine Gefahr besteht. Um kein Risiko einzugehen, solltest du auf Fencheltee in der Schwangerschaft besser verzichten.30,31 Dasselbe gilt übrigens für die Stillzeit.
In vielen Kräutertees wird Süßholz als süßender Bestandteil verwendet. Das darin enthaltene Glycyrrhizin (welches auch in Lakritz vorkommt), ist für Schwangere nicht geeignet. So kann der Stoff die Plazenta durchgängig für das Hormon Cortisol machen. Dies wiederum kann zu einer Beeinträchtigung der geistigen und körperlichen Entwicklung des Babys führen. Auch kann der Verzehr von Glycyrrhizin Bluthochdruck zur Folge haben.32
Diese Tees enthalten Anthranoide, welche abführend wirken und von Schwangeren nicht eingenommen werden sollten, da die Auswirkungen auf das ungeborene Kind nicht klar sind.33 Möglicherweise können die Anthranoide Gebärmutterkontraktionen auslösen und sind damit in der Schwangerschaft kontraindiziert.34
Im Handel findest du verschiedenste Schwangerschaftstees. Hierbei handelt es sich um fertige Mischungen aus Kräuter- und Früchtetees, die besonders wohltuend für Schwangere sein sollen. Schwangerschaftstees werden gerne angewandt, um die typischen Beschwerden wie Übelkeit oder Verdauungsprobleme zu lindern. Zudem sollen sie wichtige Nährstoffe liefern.
Achte beim Kauf genau auf den Inhalt und die verwendeten Zutaten des Schwangerschaftstees. Manche Tees kannst du die gesamte Schwangerschaft über trinken, andere sind nur für ein bestimmtes Trimester geeignet.
Oftmals sind diese speziellen Schwangerschaftstees etwas teurer als andere Teesorten. Um deinen Geldbeutel zu schonen, kannst du auch ganz normalen Kräuter- und Früchtetee verwenden, sofern die Inhaltsstoffe in der Schwangerschaft als unbedenklich gelten. Achte darauf, dass der Tee aus speziell geprüftem, möglichst biologischem Anbau stammt, oder lasse dich in der Apotheke zu den geeigneten Teesorten beraten.
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