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Viele Frauen leiden gerade in dem ersten Drittel der Schwangerschaft häufig unter extremer Übelkeit oder einem flauen Gefühl im Magen. Das kann lästig sein, ist aber kein Grund zum Verzweifeln, denn zwischen der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche lässt die Übelkeit in den meisten Fällen nach bzw. verschwindet komplett.1,2
Bis dahin kannst du als werdende Mama Einiges gegen die Übelkeit tun. Wir geben dir Tipps, was du gegen die typischen Beschwerden von Üblekeit tun kannst und du erfährst zudem mehr über die Ursachen der Schwangerschaftsübelkeit.
Laut einer Studie leiden zwischen 50 bis 90 % der schwangeren Frauen an Symptomen wie Erbrechen in der Schwangerschaft, Übelkeit oder speziell an morgendlicher Übelkeit.3 Aufblühen in der Schwangerschaft? Viele werdende Mütter können da nur den Kopf schütteln – zumindest in der Frühschwangerschaft.
Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass die Schwangerschaftsübelkeit durch die hormonellen Veränderungen im Körper ausgelöst wird. Wobei der zentrale Auslöser das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin) zu sein schien, dessen Produktion in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche auf Hochtouren läuft. Auch Vitamin-B-Mangel konnte nach diesen Forschungen zu den Gründen für Übelkeit in der Schwangerschaft zählen.4
Eine neue Studie der University of Southern California fand nun die Ursache für Übelkeit in der Schwangerschaft heraus. Ursache ist demnach das fetale Wachstumsdifferenzierungshormon GDF15, welches während der Schwangerschaft vermehrt vom Fötus, aber bereits vor der Schwangerschaft von den Organen in geringen Mengen produziert wird. Die Wissenschaftler um Marlen Fejzo haben unteranderem mithilfe genetischer Untersuchungen und Bluttests herausgefunden, dass dieses Hormon Schwangerschaftsübelkeit und die extreme Variante Hyperemesis gravidarum auslöst.
Schwangere, die besonders stark unter Schwangerschaftsübelkeit leiden, hatten laut der Studie vor der Schwangerschaft nur eine geringe Konzentration von GDF15 im Körper. Demnach sei der Körper an dieses nicht gewohnt und reagiert auf die erhöhte Konzentration des Hormons während der Schwangerschaft besonders stark.
Durch Genanalysen fanden sie außerdem eine seltene Mutation des GDF15 Gens, welche das Risiko von Schwangeren für eine Hyperemesis gravidarum erhöhen kann, indem sie den GDF15-Spiegel vor der Schwangerschaft unter den Normalwerten hält. Ist die gleiche Mutation jedoch beim Fötus zu finden, bleibt das Risiko der Schwangerschaftsübelkeit gleich.5
Nicht nur das Hormon HCG beeinflusst das Unwohlsein. Auch die Hormone Östrogen und Progesteron können Auswirkungen auf die Schwangerschaftsübelkeit haben, wenngleich die Datenlage nicht eindeutig ist.6 Warum die meisten, aber nicht alle Frauen Übelkeit in der Schwangerschaft verspüren, ist noch nicht ausreichend erforscht. Neben Hormonen gibt es auch Hinweise darauf, dass Infektionen die Übelkeit begünstigen: Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bei fast 95% der Patientinnen mit schwerer Schwangerschaftsübelkeit Erreger der Helicobacter-pylori-Infektio nachweisbar waren, während die Kontrollgruppe nur zu 50% betroffen war.7
Besonders Kaffee, Zigarettenrauch, Parfum sowie der Geruch und Geschmack von säuerlichen, stark gewürzten oder fettigen Speisen können Brechreiz auslösen. Auch vor Fleisch, Fisch und Eiern ekeln sich Schwangere häufig plötzlich. Da die hormonelle Veränderung im Körper sich auch auf Geschmackssinn und Geruchssinn auswirkt, reicht manchmal die reine Vorstellung der Speisen aus, um Übelkeit hervorzurufen.8
Bitte mache dir keine Sorgen: Die normale Schwangerschaftsübelkeit ist für das Ungeborene nicht gefährlich.13 Im Falle anhaltend schlimmer Übelkeit solltest du deine:n Ärzt:in aufsuchen. Im Einzelfall kann es sinnvoll sein, in Absprache mit deinem Arzt:in einige Mineralstoffe und Vitamine zu supplementieren. Studien geben Hinweise darauf, dass die Gabe von Vitamin B6 die Beschwerden lindern kann.14 Ob eine Supplementierung von Vitamin B6 bei dir sinnvoll ist, besprichst du am besten mit deine:r behandelnden Ärzt:in.
In den meisten Fällen verschwindet die morgendliche Übelkeit ganz, wenn sich dein Körper erstmal an die neuen Umstände gewöhnt hat. Bei den meisten Frauen hört die Übelkeit nach der 13. oder 14. Schwangerschaftswoche auf. Vereinzelt hält die Übelkeit länger oder die ganze Schwangerschaft über an.15
Musst du dich mehrmals am Tag übergeben, kannst nichts mehr essen und trinken, nimmst ab und leidest an weiteren unangenehmen Begleiterscheinungen, solltest du ärztlichen Rat einholen. Diese extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit nennt man „Hyperemesis gravidarum".
Unter der Hyperemesis gravidarum leiden zwischen 0,2 und 2 Prozent der Schwangeren ab der 4. bis 9. Schwangerschaftswoche.16 Als Risikofaktoren für diese übermäßige Übelkeit und starkes Erbrechen gelten Mehrlingsschwangerschaften, Übergewicht, Trophoblastenerkrankung, die erste Schwangerschaft sowie eine Hyperemesis gravidarum in einer vorangegangenen Schwangerschaft. Auch Stress in der Schwangerschaft oder Schilddrüsenerkrankungen werden mit der Hyperemesis Gravidarum in Verbindung gebracht.17
In der Regel klingt die Übelkeit im Lauf der Zeit wieder ab, es gilt also: Durchhalten! Nach der Geburt wirst du die wunderbare Belohnung dafür in den Armen halten! Und spätestens dann ist alles andere vergessen.
Bei starker Übelkeit bzw. wenn die Übelkeit länger anhält und du nicht ausreichend Flüssigkeit und Nahrung bei dir behalten kannst, sodass du dehydrierst und Gewicht verlierst, kann eine Behandlung im Krankenhaus nötig sein. Dort bekommst du Infusionen, die deinen Flüssigkeitsverlust ausgleichen und dich mit wichtigen Nährstoffen versorgen, bis du wieder ausreichend Nahrung bei dir behalten kannst.
Dazu kommt eine Behandlung mit Mitteln gegen Übelkeit. In seltenen Ausnahmefällen ist trotz dieser Maßnahmen keine schnelle Besserung der Übelkeit in Sicht. In diesem Fall wird auf die künstliche Ernährung zurückgegriffen, um die angemessene Versorgung von Mutter und Kind sicherzustellen.18
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