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Schwangere frau mit Wassereinlagerungen massiert ihren Knöchel

Gesundheit & Wohlbefinden

Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft

Inhaltsverzeichnis:

Deine Beine fühlen sich schwer an? Der Ring lässt sich nicht mehr vom Finger ziehen und die Schuhe drücken? Der Grund sind wahrscheinlich Wassereinlagerungen. Viele Schwangere leiden unter diesen sogenannten Ödemen – vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft. Die Wassereinlagerungen fühlen sich zwar unangenehm an, sind aber in der Regel harmlos. Wie es dazu kommt, wann du doch besser einen Arzt aufsuchen solltest und wie sich die Beschwerden lindern lassen, verraten wir dir in diesem Artikel.

Was sind Wassereinlagerungen?

Hast du Wassereinlagerungen (auch Ödeme genannt), so lagert sich Flüssigkeit in deinem Gewebe ein. Besonders häufig sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft in den Unterschenkeln und Füßen.1 Auch die Hände, der Genitalbereich und das Gesicht können betroffen sein.2 Die Ödeme sind dadurch sichtbar, dass der jeweilige Körperteil anschwillt. 

Du kannst die Wassereinlagerungen beispielsweise daran erkennen, dass deine Socken einschneiden, die Schuhe drücken, der Ring nicht auf den Finger passt oder deine Haut spannt. Ödeme lassen sich auch auf folgende Weise feststellen: Drücke mit deinem Finger auf dein Schienbein. Bleibt die eingedrückte Hautdelle länger als zehn Sekunden bestehen, so kann dies auf ein Ödem hindeuten.3

Wie entstehen Ödeme in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft nimmt dein Blutvolumen deutlich zu.4 Aus diesem Grund erweitern sich deine Gefäße, um dem Blut genügend Platz zu bieten. Aufgrund der Dehnung der Gefäße und der Schwangerschaftshormone werden die Gefäßwände durchlässiger werden. Zudem fließt das Blut in der Schwangerschaft etwas langsamer. Dies kommt zum einen daher, dass die Wadenmuskelpumpe, die das Blut durch die Venen nach oben pumpt, weniger aktiv ist. Zum anderen werden durch das Gewicht der Gebärmutter die Beckengefäße abgedrückt, wodurch der Blutfluss weiter verlangsamt wird. All diese Faktoren führen dazu, dass Wasser leichter aus dem Blutkreislauf in dein Bindegewebe eintreten kann.5,6 Verstärkt werden die Wassereinlagerungen unter anderem dadurch, dass die wachsende Gebärmutter auf die Gefäße im Beckenbereich drückt.7 Dabei treten die Beschwerden vor allem im dritten Trimester auf.

Bei vielen Schwangeren sind die Schwellungen durch die Wassereinlagerungen abends stärker als morgens. Dies kommt daher, dass du tagsüber viel auf den Beinen bist und die Schwerkraft die Einlagerung des Wassers ins Gewebe fördert.8 Es ist auch normal, wenn die Wassereinlagerungen an heißen Tagen stärker sind. So dehnen sich die Blutgefäße durch die Wärme aus und werden somit durchlässiger, wodurch Wasser ins Gewebe eindringen kann.9

Wassereinlagerungen: Schwangere mit geschwollenen Füßen

Sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft gefährlich?

Wassereinlagerungen sind ein typisches Symptom in der Schwangerschaft und in den meisten Fällen harmlos. Mehr noch: Die Wassereinlagerungen haben einen Sinn. Sollte es während der Geburt zu einem hohen Blutverlust kommen, so kann der Körper schnell das ins Gewebe eingelagerte Wasser in den Blutkreislauf zurückholen, sodass genügend Volumen für den Kreislauf vorhanden ist. Vermehrte Wassereinlagerungen wirken einem Kreislaufkollaps entgegen, sollte es bei der Geburt zu einem Blutverlust kommen. Für einen guten Sauerstofftransport im Blut ist es zudem wichtig, dass genügend rote Blutkörperchen bzw. genügend Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) vorhanden ist. Aus diesem Grund sollte in der Schwangerschaft auf den Eisenspiegel geachtet werden.10

Manchmal jedoch sind die Wassereinlagerungen bei Schwangeren so stark, dass die Schwellungen schmerzhaft werden. Auch können die Ödeme ein Hinweis auf ein ernsteres Problem (beispielsweise eine Präeklampsie: siehe unten) sein. Achte darum genau auf die Zeichen deines Körpers und wende dich bei Unsicherheiten an deinen Frauenarzt. Grundsätzlich wird dein Gynäkologe / deine Gynäkologin bei jeder Schwangerschaftskontrolluntersuchung deinen Körper auf Ödembildung untersuchen sowie deinen Blutdruck und Harn kontrollieren, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.

Alarmzeichen: Bei diesen Symptomen solltest du zum Arzt gehen

Wie bereits erwähnt, sind Wassereinlagerungen bei Schwangeren sehr häufig und in der Regel harmlos. In seltenen Fällen können sie jedoch einen ernsteren Hintergrund haben. Unter anderem können die Ödeme auf folgende Erkrankungen hindeuten können:

Präeklampsie

Eine Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) geht mit einem hohen Blutdruck, Eiweißausscheidung im Harn und anderen Problemen wie einer Störung der Organfunktionen einher. Diese Erkrankung kann gefährlich für Mutter und Kind sein. Suche aus diesem Grund bitte einen Frauenarzt auf, wenn du folgende Symptome beobachtest:11

  • Die Ödeme entstehen sehr schnell bzw. du nimmst plötzlich stark an Gewicht zu.
  • Du bemerkst Wassereinlagerungen vor der 24. SSW.
  • Dein Blutdruck ist erhöht.
  • Du hast Schmerzen im Oberbauch.

Tiefe Venenthrombose

Hast du ein Ödem an nur einem Bein? Dann kann dies ein Hinweis auf eine tiefe Venenthrombose sein. Hierbei bildet sich ein Blutgerinnsel in der Vene. Eine tiefe Venenthrombose sollte unbedingt ärztlich von einem Gefäßspezialisten behandelt werden. Folgende Anzeichen sind typisch:12

  • Das Beinödem (die Schwellung) ist einseitig.
  • Dein Bein fühlt sich warm an und ist berührungsempfindlich.
  • Die Haut an der Stelle ist gerötet.

Karpaltunnelsyndrom

Wassereinlagerungen im Bereich des Handgelenks können dazu führen, dass Druck auf den Nerv Nervus medianus ausgeübt wird. Die Symptome:13

  • Kribbeln und Taubheitsgefühle in der Hand (im Daumen, Zeige- und Mittelfinger)
  • Schmerzen in der Hand
  • Auftreten der Beschwerden vor allem in der Nacht

Nach der Geburt verschwinden die Missempfindungen in der Hand in der Regel von alleine wieder. Sind die Beschwerden sehr störend, so kann es helfen, die Hand durch eine Schiene ruhigzustellen. 

Vorbeugen und lindern – hilfreiche Tipps gegen Wassereinlagerungen

Komplett vermeiden lassen sich Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft nicht. Es gibt aber einiges, was du tun kannst, um die Beschwerden zu lindern.14, 15, 16, 17, 18

  • Sport und Bewegung: Indem du dich in der Schwangerschaft ausreichend bewegst, kannst du das Risiko für Ödeme verringern. Als ideal, um übermäßige Wassereinlagerungen vorzubeugen, gelten Sportarten wie Aquafitness und Schwimmen. Auch regelmäßige Spaziergänge sind hilfreich, vor allem, wenn du eine sitzende berufliche Tätigkeit ausübst. Darüber hinaus kannst du Übungen zur Thromboseprophylaxe machen. Lasse hierzu beispielsweise deine Füße aus dem Sprunggelenk heraus kreisen oder wechsle im Stand immer wieder von der Ferse auf die Zehenspitze. Diese Übungen kannst du im Wechsel rechts und links je zehn Mal durchführen. Hierdurch werden die Beinmuskeln gestärkt. Zudem wird der Bildung von Ödemen und Beinvenenthrombosen vorgebeugt.

  • Beine hochlegen: Gönne deinem Körper tagsüber immer wieder Pausen, in denen du die Beine 20 bis 30 Minuten hochlegst. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn du normalerweise lange stehen musst. Im Stehen und Sitzen wird es dem Blut nämlich erschwert, zum Herzen zurückzufließen. Durch das Hochlegen der Beine wird der Rückfluss des Blutes gefördert. Somit gelangt die eingelagerte Flüssigkeit aus dem Gewebe wieder in den Blutkreislauf. Ebenso kann es hilfreich sein, nachts mit einem leicht erhöhten Fußende zu schlafen.

  • Auf der linken Seite schlafen: Beim Schlafen auf dem Rücken oder der rechten Seite drückt das Gewicht der Gebärmutter auf die untere Hohlvene. Hierdurch kann es zu Kreislaufbeschwerden (Vena-cava-inferior-Syndrom) und vermehrten Wassereinlagerungen kommen. Darum: In der Schwangerschaft besser auf der linken Seite schlafen, das ist die beste Schlafposition.

  • Ausreichend trinken: Auf keinen Fall solltest du aufgrund der Wassereinlagerungen weniger trinken. Im Gegenteil: Da das Wasser im Bindegewebe eingelagert wird, fehlt es deinem Blutkreislauf und den Nieren. Achte darum unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

  • Richtige Ernährung: Als Schwangere solltest du auf eine eiweißreiche Ernährung achten. Hierdurch werden die Gefäßwände dichter und einer Ödembildung wird vorgebeugt. Ernähre dich zudem nicht salzarm. Salz ist wichtig, damit das Wasser aus dem Gewebe zurück in den Blutkreislauf gelangt.

  • Kompressionsstrümpfe: Durch die eng anliegenden Strümpfe fühlen sich die Beine nicht so schwer an und Wassereinlagerungen werden gelindert. Kompressionsstrümpfe sind besonders sinnvoll, wenn du auch Krampfadern hast.

  • Massagen: Massiere deine Beine und streiche dabei mit deinen Fingern mit sanftem Druck von unten nach oben. Auf diese Weise förderst du den Rückfluss des Blutes in Richtung des Herzens. Auch Fußreflexzonen-Massagen können bei akuten Wassereinlagerungen helfen.

  • Wechselduschen: Hierdurch wird der Kreislauf angeregt. Die Durchblutung der Beine regst du an, indem du sie nach dem Duschen mit kaltem Wasser abduschst (Kneipp-Anwendungen helfen gut). Lenke hierzu den Wasserstrahl von den Knöcheln ausgehend nach oben bis zum Knie. Dies kannst du zehn Mal wiederholen. 

  • Lauwarmes Fußbad: Empfehlenswert ist ein lauwarmes Bad für die Füße. Gib hierzu zwei bis drei Handvoll Salz ins Badewasser.

  • Ringe abnehmen: Damit die Ringe nicht einschnüren, nimmst du sie besser ab. Ebenso solltest du darauf achten, dass deine Schuhe nicht zu eng sind.

Achtung: Wasser bleibt wichtig!

Auch wenn es auf den ersten Blick logisch klingen mag – auf keinen Fall solltest du bei Wassereinlagerungen weniger trinken, denn sonst fehlt es in deinem Blutkreislauf und den Nieren! Ebenso ein No-Go in der Schwangerschaft: entwässernde Medikamente oder Tees (z. B. Brennnesseltee). Wende dich immer an deinen Frauenarzt, bevor du in der Schwangerschaft ein Medikament einnimmst.

Wie schnell verschwinden die Ödeme nach der Geburt?

In der Regel verschwinden die Schwellungen durch die Wassereinlagerungen nach der Geburt von ganz alleine wieder. Dein Körper beginnt dann, das angesammelte Wasser auszuscheiden. Das bemerkst du vielleicht daran, dass du in den ersten Tagen des Wochenbetts auffällig viel schwitzt oder häufig auf die Toilette musst. 

Wir hoffen, unsere Tipps helfen dir, die Beschwerden durch die Wassereinlagerungen zu lindern, damit du die Schwangerschaft trotz der etwas schweren Beine genießen kannst.

  1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2019) Beschwerden in der Schwangerschaft: Ödeme. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/oedeme/ Zuletzt abgerufen: 26.02.2024.
  2. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2019) Beschwerden in der Schwangerschaft: Ödeme. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/oedeme/ Zuletzt abgerufen: 08.12.2023.
  3. Stiefel A, Brendel K, & Bauer N (2020) Hebammenkunde. Thieme, Stuttgart, 6. Auflage.
  4. Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. Herz/Kreislauf & Schwangerschaft. Verfügbar unter: https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/herz-kreislauf/herzkreislauf-schwangerschaft.html Zuletzt abgerufen: 08.12.2023.
  5. Jahn-Zöhrens U (2011) Entspannt erleben – Schwangerschaft und Geburt. Trias Verlag, Stuttgart, 1. Auflage.
  6. BIG direkt. Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft: Ursachen und Vorbeugung. Verfügbar unter: https://www.big-direkt.de/de/gesund-leben/schwangerschaft-geburt/wassereinlagerungen-der-schwangerschaft-ursachen-und-vorbeugung Zuletzt abgerufen: 26.02.2024.
  7. Jahn-Zöhrens U (2011) Entspannt erleben – Schwangerschaft und Geburt. Trias Verlag, Stuttgart, 1. Auflage.
  8. Jahn-Zöhrens U (2011) Entspannt erleben – Schwangerschaft und Geburt. Trias Verlag, Stuttgart, 1. Auflage.
  9. Höfer S, & Szász N (2021) Hebammen-Gesundheitswissen: Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Gräfe und Unzer Verlag, München, 9. Auflage.
  10. Imlau N, & Pfützner S (2018) Babybauchzeit: Geborgen durch die Schwangerschaft und die Zeit danach. Beltz Verlag, Weinheim, 1. Auflage.
  11. Jahn-Zöhrens U (2011) Entspannt erleben – Schwangerschaft und Geburt. Trias Verlag, Stuttgart, 1. Auflage.
  12. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2021) Tiefe Venenthrombose (TVT) Verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/tiefe-venenthrombose-tvt.html Zuletzt abgerufen: 08.12.2023.
  13. Stiefel A, Brendel K, & Bauer N (2020) Hebammenkunde. Thieme, Stuttgart, 6. Auflage.
  14. Stiefel A, Brendel K, & Bauer N (2020) Hebammenkunde. Thieme, Stuttgart, 6. Auflage.
  15. Jahn-Zöhrens U (2011) Entspannt erleben – Schwangerschaft und Geburt. Trias Verlag, Stuttgart, 1. Auflage.
  16. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2019) Beschwerden in der Schwangerschaft: Ödeme. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/oedeme/ Zuletzt abgerufen: 08.12.2023.
  17. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Vena-cava-inferior-Syndrom. Verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/service/lexikon/vena-cava-inferior-syndrom/ Zuletzt abgerufen: 08.12.2023.
  18. DAK. Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft? Verfügbar unter: https://www.dak.de/dak/meine-familie/wassereinlagerungen-schwangerschaft-2132894.html#/ Zuletzt abgerufen: 08.12.2023.

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