Du hast Fragen?
Unser Aptacare Expertenteam ist für dich da - so wie du für dein Baby!
Du vermutest, dass du schwanger bist und der Gedanke an ein Baby lässt dein Herz bereits höher schlagen – doch auf einmal entdeckst du etwas Blut in deinem Slip. So ein Schreck! Setzt nun etwa doch die Periode ein? Erst einmal möchten wir dich beruhigen: Nicht alle Blutungen in der Frühschwangerschaft sind ein Grund zur Sorge. Es könnte sich in deinem Fall um eine sogenannte Einnistungsblutung handeln. Aber woran erkennst du diese? Und wie unterscheidest du die Einnistungsblutung von der Periode? All dies verraten wir dir in diesem Artikel.
Nach der Befruchtung wandert die kleine Eizelle aus dem Eileiter in die Gebärmutter. Dabei beginnt sie sich zu teilen und wird bald zu einer Zellkugel, auch Blastozyste genannt. Ein paar Tage lang schwebt die Zellkugel durch die Gebärmutter, auf der Suche nach einem geeigneten Ort, an dem sie sich einnisten kann.1
Die Zellkugel hat sich mittlerweile in zwei Teile ausdifferenziert: Aus dem einen bildet sich der Embryo, der andere wird sich zur Plazenta entwickeln. Mit dem letzteren Teil dockt sie schließlich an der Gebärmutterwand an und gräbt sich in die schützende, gut durchblutete Schleimhaut ein.2
Diesen Vorgang nennt man Einnistung oder Nidation. Da hierbei feinste Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut verletzt werden können, kommt es bei manchen Frauen zu einer leichten Blutung – der Einnistungsblutung oder Nidationsblutung.3
Eine Einnistungsblutung tritt also auf, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnistet. Du kannst damit zwischen dem 6. und 12. Tag nach der Befruchtung rechnen.4 Oftmals findet die Nidationsblutung also zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Frau in der Regel noch gar nicht sicher weiß, ob sie schwanger ist.
Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen sieht der zeitliche Ablauf etwa so aus:
Zyklustag | Das passiert jetzt |
---|---|
1 | Erster Tag der letzten Periode |
14 | Du hast deinen Eisprung. |
14–15 | Die Eizelle wird befruchtet. |
20–26 | Einnistung: Die befruchtete Eizelle gräbt sich in die Gebärmutterschleimhaut ein und es kann zur Einnistungsblutung kommen. |
Die durch die Einnistung entstandene Blutung ist leicht und hält nur sehr kurz an. Gewöhnlich dauert sie nur wenige Stunden. Selten hält sie länger als zwei Tage an.5
Eine leichte Blutung ein bis zwei Wochen nach dem Eisprung kann damit ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Vielleicht bist du schon ganz hibbelig und möchtest durch einen Schwangerschaftstest Sicherheit erhalten. Doch macht ein Test zu diesem frühen Zeitpunkt bereits Sinn?
Nach der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut beginnt die befruchtete Eizelle das häufig als "Schwangerschaftshormon" bezeichnete hCG zu bilden. Durch einen Blut- oder Urintest kann der hCG-Wert bestimmt werden. Bluttests im Labor können bereits eine Woche nach der Befruchtung relativ sicher zeigen, ob eine Schwangerschaft vorliegt oder nicht.6
Handelsübliche Schwangerschaftstests, die das hCG im Urin messen, liefern am Tag der erwarteten Monatsblutung ein recht sicheres Ergebnis. Bei einem regelmäßigen Zyklus wäre dies also 13 bis 14 Tage nach dem Eisprung. Zwar gibt es Frühtests, die ein paar Tage früher eingesetzt werden können, diese sind aber deutlich unsicherer.7 Am besten wartest du nach der Einnistungsblutung also noch ein paar Tage, bis du einen Schwangerschaftstest machst.
Die Farbe der Blutung kann sowohl hellrot als auch bräunlich sein. Helles Rot deutet auf eine frische Blutung hin. Hat sich das Blut hingegen zunächst etwas in der Gebärmutter angesammelt, bis es schließlich zum Scheideneingang gelangt, so weist es eine bräunliche Farbe auf.
Manchmal hat die Einnistungsblutung eine schleimige Konsistenz, da sich das Blut mit Zervixschleim vermischen kann. Allerdings enthält sie – im Gegensatz zur Periodenblutung – keine Gewebestücke oder Koagel (gestocktes Blut).8
Häufig ist die Nidationsblutung so schwach, dass sie von der Schwangeren gar nicht bemerkt wird. Du brauchst dir also keine Sorgen machen oder es als schlechtes Zeichen werten, wenn du keine Blutung bei dir feststellst. Darüber hinaus gibt es keine offiziellen Angaben zur Häufigkeit von Einnistungsblutungen, da diese Daten systematisch nicht erhoben werden. Aus diesem Grund ist es schwierig zu sagen, wie viele Frauen diese Art von Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft haben. Je nach Quelle sollen Einnistungsblutungen bei etwa 5 bis 30 % aller Schwangerschaften vorkommen.9
Manche Experten zweifeln die Existenz von Blutungen durch die Einnistung sogar an.10 Schließlich kann es in der Frühschwangerschaft aus unterschiedlichsten Gründen zu schwachen Blutungen kommen, beispielsweise durch hormonelle Veränderungen. Auch Kontaktblutungen nach dem Geschlechtsverkehr sind eine mögliche Ursache.11
Hast du einen Kinderwunsch, so analysierst du bestimmt jedes Symptom deines Körpers ganz genau und hältst Ausschau nach möglichen Anzeichen einer Schwangerschaft. Da die Einnistungsblutung zu einem ähnlichen Zeitpunkt stattfindet wie die Periode, sind sich viele Frauen nicht sicher: Bin ich nun schwanger oder hat es nicht geklappt? Wir helfen dir, die Nidationsblutung von der normalen Menstruation zu unterscheiden.
Einnistungsblutung | Periode | |
---|---|---|
Zeitpunkt | 6–12 Tage nach dem Eisprung | Ca. 14 Tage nach dem Eisprung |
Dauer | Wenige Stunden bis zu zwei Tagen | 4–8 Tage |
Stärke | Sehr leicht | Mittel bis stark |
Farbe | Bräunlich oder hellrot | Tiefrot bis braun |
Merkmale | Ohne Gewebestücke | Kann Gewebestücke und Blutkoagel enthalten |
Schmerzen | Nein | Bei vielen Frauen schmerzhaft |
Blutungen in der Frühschwangerschaft sind keine Seltenheit. Etwa 20 bis 30 % aller Frauen bemerken mindestens einmal innerhalb der ersten 20 Wochen eine vaginale Blutung.14 Die Sorge, dass etwas mit der Schwangerschaft nicht stimmt, ist dann meist groß. Doch gibt es unterschiedlichste Gründe für solche Blutungen. Oftmals sind diese harmlos und dauern nur kurz an. Dennoch empfiehlt es sich, bei jeder Blutung in der Schwangerschaft einen Frauenarzt / eine Frauenärztin aufzusuchen, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist.
Neben der Einnistungsblutung gibt es unter anderem folgende Ursachen für Blutungen im 1. Trimester:
Die Hormonumstellung des Körpers zu Beginn der Schwangerschaft führt bei manchen Frauen zu leichten Schmierblutungen. Oftmals treten diese etwa um den Zeitraum auf, zu dem eigentlich die Periode einsetzen würde. Ein möglicher Grund: Manche Schwangere haben anfangs einen niedrigen Progesteronspiegel. Das Hormon Progesteron ist dafür verantwortlich, dass die Periode ausbleibt. Ein Progesteronmangel kann demnach zu einer leichten Blutung führen.15 Gegebenenfalls wird dir dein Arzt / deine Ärztin in diesem Fall Progesteron als Vaginal-Tabletten verschreiben, auch wenn der Nutzen in Bezug auf die Prävention einer Fehlgeburt umstritten ist.16
In der Schwangerschaft sind die Scheide und der Muttermund sehr gut durchblutet. Aus diesem Grund reagieren sie empfindlich auf Berührungen. So kann es beispielsweise nach einer vaginalen Untersuchung beim Frauenarzt oder nach dem Geschlechtsverkehr passieren, dass du leicht blutest, da hierbei kleinste Blutgefäße verletzt werden können.17, 18 Diese harmlosen Blutungen werden Kontaktblutungen genannt und hören gewöhnlich schnell von alleine wieder auf.
Etwa 50 % der Blutungen im 1. Trimester haben einen harmlosen Grund und stellen keine Gefahr für die Schwangerschaft dar. Leider können vaginale Blutungen aber auch ein Hinweis auf ein ernsteres Problem sein und sollten darum immer von einem Frauenarzt / einer Frauenärztin untersucht werden.
Hierbei handelt es sich um eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter. Das heißt, die Blastozyste mit dem Embryo nistet sich an einer anderen Stelle des Körpers ein. Dies kann sowohl im Eileiter (Eileiterschwangerschaft) als auch in der Bauchhöhle (Bauchhöhlenschwangerschaft) sein. Eine solche Schwangerschaft kann nicht ausgetragen werden und macht einen Abbruch notwendig.19 Gewöhnlich ist die Blutung in diesem Fall sehr stark. Es kann aber auch zu Schmierblutungen kommen, die über Tage und Wochen anhalten.20 Hinzu kommen weitere Symptome wie stechende Bauchschmerzen (meist zwischen der 6. und 12. SSW).21 Glücklicherweise ist eine extrauterine Schwangerschaft sehr selten.
Auch eine drohende oder bereits stattfindende Fehlgeburt macht sich gewöhnlich durch Blutungen bemerkbar. Manchmal handelt es sich hierbei nur um leichte, hellrote Schmierblutungen. Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto stärker ist in der Regel die Blutung. Oft enthält sie zudem Gewebeteile. Hinzu kommen meist weitere Beschwerden wie starke, krampfartige Bauchschmerzen.22, 23 Zudem lassen die typischen frühen Schwangerschaftsanzeichen wie Übelkeit oder Brustspannen nach, da kein hCG mehr produziert wird.24
Wir möchten dir mit diesen möglichen Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft keine Angst machen. Stellst du bei dir lediglich eine leichte Schmierblutung fest und hast keine weiteren Beschwerden, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um eine Einnistungsblutung handelt. In diesem Fall möchten wir dir gratulieren. Ab dem Moment der Einnistung bist du nämlich schwanger und stehst am Beginn einer unglaublich faszinierenden Reise.
Unser Aptacare Expertenteam ist für dich da - so wie du für dein Baby!