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Was hat mein Baby nur? War dein Baby gestern noch die Ausgeglichenheit in Person, scheint seine Welt auf einmal kopfzustehen. Es ist unruhig, kann nicht schlafen und wehe, du versuchst, es abzulegen! Durchlebt ihr gerade solch eine schwierige Phase, kann einer der berühmt-berüchtigten Wachstumsschübe schuld sein.
Die Entwicklung, die Kinder im ersten Jahr ihres Lebens durchmachen, ist enorm. Wachsen sie doch von einem fast hilflosen Neugeborenen zu einem neugierigen Kleinkind heran, das seine Welt mit wachen Augen entdecken möchte.1 Hinter all den neu erlernten Fähigkeiten steckt eine rasante kognitive und körperliche Entwicklung. Doch all die neuen Sinneseindrücke müssen erst einmal verarbeitet werden. Kein Wunder also, dass das erste Lebensjahr voller Herausforderungen steckt – sowohl für das Baby als auch für seine Eltern.
Diesen Artikel kannst du als kleinen Wegweiser durch die ersten Lebensmonate (mehr dazu auch im Babykalender) verstehen. Wir zeigen dir, welche wichtigen Entwicklungssprünge dein Liebling durchmacht und wie du ihn dabei am besten unterstützen kannst.
Zunächst einmal ist der Begriff „Wachstumsschub“ etwas irreführend. Denn es geht dabei nicht darum, wie viele Zentimeter dein Sprössling wächst. Anstelle des Längenwachstums ist hiermit die mentale Entwicklung gemeint. Aus diesem Grund werden häufig die Begriffe „Entwicklungsschub“ oder „Entwicklungssprung“ verwendet.
Die mentale Entwicklung von Kindern verläuft nicht graduell, sondern in Sprüngen. Mit einem Mal wirst du feststellen, dass dein Baby etwas Neues kann. Plötzlich nimmt es seine Umgebung deutlicher wahr, erreicht Meilensteine wie das Krabbeln oder Gehen und versteht komplexere Zusammenhänge.2
In den ersten 14 Lebensmonaten lassen sich 8 große Entwicklungsschübe ausmachen.3, 4 Diese sind unterschiedlich lang und können nur einen Tag, aber auch mehrere Wochen dauern. Während eines solchen Schubs passiert viel Unsichtbares im Körper deines Babys. Eine spannende Phase, aber natürlich auch eine anstrengende Zeit.
Während eines Wachstumsschubs erlernt dein Baby neue Fähigkeiten, wodurch sich eine ganz neue Welt für deinen Liebling öffnet. Dies kann für den kleinen Menschen zunächst beängstigend wirken, fühlt sich doch auf einmal alles anders an. Auf diese neuen Eindrücke reagieren die meisten Babys mit typischen Verhaltensweisen. An folgenden Anzeichen kannst du erkennen, dass dein kleiner Entdecker gerade einen Wachstumsschub hat:5
Dein Baby
Nach dieser schwierigen ersten Phase des Schubs zeigt dein Baby plötzlich neue Fähigkeiten, die es von nun an sehr ausgiebig austestet.
Bei den meisten Babys lässt sich ein sehr ähnliches Muster in ihrer mentalen Entwicklung erkennen. So lassen sich acht große Entwicklungssprünge während der ersten 14 Lebensmonate ausmachen. Diese möchten wir dir im Folgenden vorstellen.
Wichtig: Auch wenn fast alle Babys diese Entwicklungsschritte in dieser Reihenfolge zeigen, gibt es individuelle zeitliche Unterschiede. So handelt es sich bei den Wochenangaben um statistische Mittelwerte. Eltern brauchen sich demnach keine Sorgen machen, wenn ihr kleiner Liebling manche Dinge erst etwas später erlernt. Jedes Baby ist in seiner Entwicklung individuell.7 Die folgende Übersicht soll nur als grobe Orientierung dienen, was dich in den ersten Lebensmonaten erwartet und was da gerade mit deinem Sprössling passiert.
Dieser erste Wachstumsschub wird gerne als „die Welt der Sinneseindrücke“ bezeichnet. So reifen die Sinnesorgane des Säuglings in dieser Zeit weiter aus. Dein Baby kann nun auch auf etwas größere Entfernung scharf sehen und wird deutlich interessierter für seine Umwelt. Vielleicht bekommst du sogar das erste Lächeln deines Lieblings geschenkt – ein unvergesslicher Moment.
Lass mich nicht allein! Die neuen Sinneseindrücke können deinen kleinen Schatz schnell überfordern. Dein Kind ist darum sehr anhänglich, möchte immerzu getragen werden und am liebsten im Dauermodus an Mamas Brust nuckeln. Auch reagieren viele Babys weinerlich und mit schlechtem Schlafverhalten auf den Schub.
Gehe auf die Bedürfnisse deines Kindes ein und biete ihm ganz viel Nähe und Geborgenheit. Fördere die neuen Fähigkeiten deines Babys und lasse es bunte Stoffe und andere spannende Gegenstände ausgiebig betrachten. Da dein Kind nun auch besser hören kann, wird es sich freuen, wenn du viel mit ihm sprichst. Womöglich bekommst du glucksende und quietschende Laute als Antwort.
Bei manchen Babys dauern der erste Schub und die damit verbundene Anhänglichkeit nur einen Tag, bei anderen bis zu einer Woche.
Die Sinne deines Babys schärfen sich weiter und dein Kind kann nun immer besser Muster ausmachen und einzelne Gegenstände erkennen. Viele Babys entdecken ihre Hände und beschäftigen sich ausgiebig mit ihnen. Vielleicht beginnt dein Schatz auch damit, bewusst nach Dingen zu greifen, wobei die Bewegungen noch sehr ruckartig sind. Auch probiert dein Kleines seine Gesichtsmuskeln aus und wird dabei die lustigsten Grimassen schneiden.
Schnell unter die Dusche hüpfen oder den Kaffee trinken, während er noch warm ist? Das ist bei diesem zweiten Wachstumsschub gar nicht so einfach. Schließlich will das kleine Menschlein immerzu in Papas oder Mamas Armen sein. Die meisten Babys sind in dieser Zeit äußerst unzufrieden, quengelig und schreien viel. Auch Fremdeln ist nun ganz normal.
Mit deiner Nähe hilfst du deinem Schatz, sich zu entspannen. Damit du während dieser herausfordernden Zeit dennoch die Arme frei hast, lohnt sich die Anschaffung eines Tragetuchs bzw. einer Babytrage. Dicht an dich gekuschelt, wird dein Baby die vielen Veränderungen besser verkraften. Gleichzeitig wird es im Tragetuch etwas von den Außenreizen abgeschirmt, was ebenfalls beruhigend wirken kann.
Ein paar Tage bis zu zwei Wochen kann dieser Wachstumsschub andauern.
Die Bewegungen deines Babys werden nun flüssiger und wirken kontrollierter. Auch übt es, seine Stimme gezielt einzusetzen und mit dir zu kommunizieren. Dabei probiert es fleißig die Übergänge zwischen verschiedenen Tönen aus und wird euer Zuhause mit lauten, leisen, sanften und mitunter sehr schrillen Geräuschen beschallen.11
Schnell unter die Dusche hüpfen oder den Kaffee trinken, während er noch warm ist? Das ist bei diesem zweiten Wachstumsschub gar nicht so einfach. Schließlich will das kleine Menschlein immerzu in Papas oder Mamas Armen sein. Die meisten Babys sind in dieser Zeit äußerst unzufrieden, quengelig und schreien viel. Auch Fremdeln ist nun ganz normal.
Dein Kleines liebt es, seinen Körper zu spüren. Es strampelt viel und rudert freudig mit den Armen. Biete ihm hin und wieder die Möglichkeit, dies nackt zu tun. Denn ohne Kleidung ist es viel beweglicher. Schenke deinem Kind viel Aufmerksamkeit und gehe darauf ein, wenn es dich anschaut und mit dir kommunizieren möchte.
Manche Babys benötigen für den dritten Wachstumsschub nur einen Tag, bei anderen dauert es bis zu einer Woche.
In seinem vorherigen Schub lernte dein Schatz, eine fließende Bewegung auszuführen. Jetzt geht diese Entwicklung weiter und dein Baby schafft es nun, mehrere dieser fließenden Bewegungen nacheinander zu machen. So kann es beispielsweise nach einem Gegenstand greifen und diesen direkt im Anschluss mit seinen kleinen Händen untersuchen oder diesen in den Mund stecken. Bei vielen Babys beginnt nun die orale Phase. Bis zum achten Lebensmonat wird dein Kind Gegenstände bevorzugt mit dem Mund untersuchen.13
Auch sein Geplapper wird nun immer ausführlicher. Es kann mehrere Silben aneinanderhängen und zwischen Vokalen und Konsonanten abwechseln (z. B. „baba tata abba“).14
Übrigens: Alle Babys auf der ganzen Welt machen in diesem Alter die gleichen Laute – ganz egal, ob ihre Eltern Deutsch, Spanisch oder Chinesisch sprechen.
Auch dieser vierte Wachstumsschub macht sich durch die typischen Symptome (das Baby klammert, ist launisch und weinerlich) bemerkbar. Daneben kann es sein, dass das Kind vermehrt fremdelt und ständig nach der Aufmerksamkeit seiner Eltern verlangt. Vielleicht stellst du fest, dass du seinen Kopf wieder häufiger stützen musst. Ein solch kleiner Rückschritt in der Entwicklung ist ganz normal während eines Wachstumsschubs.15 Ist dieser überstanden, beherrscht dein Kind umso mehr neue Fähigkeiten.
Wie bei jedem Wachstumsschub solltest du deinem Baby Nähe schenken. Sicherheit vermitteln ihm zudem feste Abläufe. Es ist nun ein guter Zeitpunkt, ein Abendritual einzuführen.16 Tipps für eine entspannte Abendroutine haben wir dir hier zusammengestellt. Gib deinem Kind zudem die Möglichkeit, seine neuen Fähigkeiten regelmäßig auszuprobieren. Viele Babys beschäftigen sich in diesem Alter gerne mit einem Spielbogen oder einem Activity Center, an dem sie an Drehknöpfen schrauben oder Glöckchen erklingen lassen können.
Dies ist ein etwas längerer Schub, der im Schnitt 5 Wochen andauert.
Durch diesen Schub lernt dein Baby Zusammenhänge kennen. Erstmals ist es damit in der Lage, die Entfernung zwischen Personen und Gegenständen wahrzunehmen. Dies kann teilweise frustrierend für das Baby sein. Beispielsweise wenn es erkennt, dass es sein Spielzeug auf dem Regalbrett nicht erreichen kann. Manchmal ist dein Baby auch verängstigt, etwa dann, wenn du in ein anderes Zimmer verschwindest.
Auch andere Zusammenhänge werden ihm nun bewusst. Das Licht geht an, wenn man auf den Lichtschalter drückt. Es gibt bald Essen, wenn Mama in der Küche mit dem Geschirr klappert. Und wenn der Teller vom Tisch fällt, macht es ganz tolle Geräusche!
Viele Babys schreien in dieser Zeit schneller und häufiger. Auch schlafen sie schlechter ein und haben einen sehr unruhigen Schlaf. Tipps, die deinem Baby beim Einschlafen helfen können, stellen wir dir in diesem Artikel vor. Fremdeln ist ebenfalls ein sehr typisches Zeichen für diesen Wachstumsschub. Vielleicht habt ihr in diesen Wochen auch Probleme beim Wickeln, weil dein kleiner Schatz partout nicht still liegen bleiben möchte.
Versuche, deinem Baby Sicherheit zu vermitteln, indem du ihm viel Nähe und Aufmerksamkeit schenkst. Da dein Kleines nun immer mehr auf Entdeckungsreise gehen möchte, solltest du unbedingt darauf achten, dass euer Zuhause kindersicher ist.
Bei den meisten Babys ist dieser fünfte Wachstumsschub nach vier Wochen überstanden.
Womöglich bemerkst du, wie dein Kind Dinge in die Hand nimmt und diese wie ein Forscher mit ernster Miene ausgiebig betrachtet. Dieses konzentrierte Erkunden ist wichtig für dein Kind. Lernt es doch durch diesen Schub, Dinge in Gruppen bzw. Kategorien einzuteilen. So versteht es beispielsweise, dass ein Hund ein Hund ist, egal ob er braunes, schwarzes oder weißes Fell hat. Egal, ob es sich um einen echten Hund im Park oder ein gezeichnetes Bild in einem Kinderbuch handelt.
Hast du das Gefühl, dass dein Sprössling sehr anhänglich ist? Ganz normal in diesem Alter. Deinem Schatz ist nun bewusst, dass du jederzeit weggehen kannst und dies macht ihm Angst. Fremdeln, Unruhe und schlechter Schlaf gehören zu den typischen Symptomen dieser Phase.
Zeige Verständnis für die wechselnden Launen deines Kindes und kuschelt möglichst viel zusammen.
Im Schnitt dauert der Schub vier Wochen, wobei es je nach Kind drei bis sechs Wochen sein können.
Dieser Schub wird auch als „die Welt der Reihenfolgen“ bezeichnet. Dein Kind versteht nun, wie bestimmte Handlungen nacheinander ausgeführt werden. Es kann beispielsweise Essen auf den Löffel machen und diesen dann zum Mund führen. Auch sprachlich tut sich einiges. Dein Schatz wird immer häufiger auf Dinge zeigen und möchte, dass du diese benennst.
Schlechte Laune und Weinerlichkeit sind während dieses Schubs an der Tagesordnung. Vor allem, wenn etwas nicht so klappt, wie es sich dein Kind vorstellt, kommt es schnell zu Tränen und Geschrei.
Selbst den Löffel halten, alleine die Treppe hinauf klettern – dein Kind möchte nun immer mehr Sachen/Dinge selbstständig machen oder selbstständig erkunden. Gib ihm die Chance dazu, sich auszuprobieren und zu experimentieren. Am besten lernt dein Kind durch Wiederholungen. Es wird bestimmte Handlungen darum immer und immer wieder ausführen wollen – da ist Geduld deinerseits gefordert. Sprich zudem viel mit deinem Kind und fördere so seine sprachliche Entwicklung.
Der Sprung dauert im Schnitt 5 Wochen und beginnt oft mit etwa 42 Wochen.
Mit diesem Schub lernt dein Kind die „Welt der Programme“ kennen. Im letzten Wachstumsschub hatte es bereits feste Abläufe kennengelernt. Nun versteht es, dass sich diese starren Reihenfolgen auch auflösen können, wenn wir bestimmte Tätigkeiten ausführen. Zum Beispiel beim Anziehen. Wenn es angezogen wird, könnt ihr erst die Hose anziehen oder auch mit dem Pulli beginnen.
Dein Baby bzw. Kleinkind möchte dir in diesem Alter alles nachmachen und jede Menge experimentieren – unter anderem beim Essen. Auch motorisch tut sich einiges und viele Kinder machen in diesem Alter ihre ersten freien Schritte.
Um den ersten Geburtstag herum wirst du wahrscheinlich feststellen, dass dein Sonnenschein immer wieder zum kleinen Trotzkopf wird. Dein Kind ist launisch, schnell frustriert und wieder sehr anhänglich.
Du hast nun kein kleines Baby mehr, sondern ein neugieriges Kleinkind21, das dir bei deinen Alltagstätigkeiten helfen möchte. Gib ihm die Chance dazu. Dein Kleines wird begeistert beim Fegen oder Tischdecken mit anpacken. Dies gilt ebenso fürs Anziehen oder Essen. Unterbinde die Motivation deines Kindes nicht, auch wenn es ein wenig länger dauert bzw. dabei ein kleines Chaos entsteht.
Viele Kinder interessieren sich nun auch für Spielsachen, mit denen sie Alltagssituationen nachspielen können, z.B.: Autos auf einem Straßenteppich fahren lassen, in der Spielküche kochen, die Puppe frisieren usw.
Bei den meisten Kindern hält diese schwierige Phase vier bis fünf Wochen an.
Zwar finden die acht Entwicklungsschübe bei fast allen Kindern in der oben genannten Reihenfolge statt. Dennoch entwickeln sich natürlich nicht alle Babys genau gleich. Zum einen handelt es sich bei den Wochenangaben um Durchschnittswerte und jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo.22 Zudem lernen Kinder bei jedem Sprung eine Vielzahl verschiedener neuer Dinge. Diese neu erlernten Fähigkeiten zeigen sich nicht alle sofort. Jedes Baby entscheidet sich unbewusst, worauf es sich zunächst konzentrieren möchte und beschäftigt sich dann ausgiebig mit dieser neuen Fähigkeit. Es ist ganz normal, wenn es in einem anderen Bereich noch etwas länger dauert.23Wie stark die verschiedenen Wachstumsschübe bemerkbar sind, hängt zudem vom Temperament des Kindes ab. Bleibt das eine Baby während des Sprungs vielleicht ganz entspannt, leidet ein anderes unter den durchlebten Veränderungen besonders intensiv und lange.24
Übrigens: Die genannten Wochenangaben beziehen sich auf den errechneten Geburtstermin. Ist dein Baby beispielsweise sechs Wochen zu früh geboren, so verschieben sich die Wachstumsschübe um eben diese Zeitdifferenz nach hinten.25
Stillmarathons, schlechte Nächte und viele Tränen – so ein Wachstumsschub kann enorm anstrengend sein. Und das für Eltern wie Kinder gleichermaßen. In diesen Momenten hilft es, zu wissen, warum sich dein Baby gerade so verhält. Diese schwierigen Phasen sind ein ganz normaler Bestandteil der Babyzeit (und auch der Zeit danach) und dein Kind kann in diesen Momenten einfach nicht anders. Versuche, Geduld und Verständnis aufzubringen. Wenn du mal nicht weiter weißt, kannst du dich jederzeit an unser Expertenteam wenden.
Und denke immer daran: Es ist nur eine Phase. Zugleich lernt dein Kind in jedem dieser Entwicklungsschübe unglaublich viel und wird allmählich zu einem selbstständigen kleinen Menschlein. Deine Liebe und Zuneigung helfen deinem Kind in jedem Fall, sich in dieser sich immer wieder verändernden Welt zurechtzufinden.
Unser Aptacare Expertenteam ist für dich da - so wie du für dein Baby!