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In der Schwangerschaft macht dein Körper zahlreiche Veränderungen durch, was zu allerlei Beschwerden führen kann. Die hormonellen Umstellungen wirken sich auch auf den Magen-Darm-Trakt aus. So sind vor allem Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Verstopfung in der Babybauchzeit keine Seltenheit. Bei manchen Frauen kommt es in der Schwangerschaft auch zu Durchfall. Zunächst einmal möchten wir dich beruhigen: Durchfall in der Schwangerschaft hat meist harmlose Ursachen. Welche das sein können, was du dagegen tun kannst und bei welchen Anzeichen es doch besser ist, ärztlichen Rat einzuholen, erfährst du hier.
Probleme mit Durchfall (Diarrhö) hatte wohl jeder schon einmal, egal ob schwanger oder nicht. Man spricht von Durchfall, wenn der Stuhlgang sehr weich bis flüssig ist und mindestens drei Mal pro Tag auftritt. Oftmals wird der Durchfall begleitet von Bauchschmerzen und Blähungen. Manchmal kommen auch andere Symptome wie Kopfschmerzen und Fieber hinzu.1
Gewöhnlich ist die Durchfallerkrankung nach wenigen Tagen überstanden. Dauern die Beschwerden länger als zwei Wochen an, so spricht man von anhaltendem Durchfall.1 Bei einer Dauer von mehr als drei bis vier Wochen wird der Durchfall als chronisch bezeichnet.2
Durchfall gehört nicht zu den klassischen Beschwerden in der Schwangerschaft und wird gewöhnlich nicht durch den veränderten Hormonhaushalt ausgelöst. Woher können die Verdauungsprobleme bei Schwangeren dann kommen?
Der erste Grund ist eigentlich ganz simpel: Mit einem positiven Schwangerschaftstest in der Hand beginnen viele Frauen, mehr auf ihre Ernährung zu achten. Sie ernähren sich zum Wohle ihres ungeborenen Kindes nun sehr bewusst und gesund. Oftmals nehmen sie dann in der Schwangerschaft mehr Obst und Gemüse sowie Ballaststoffe (beispielsweise aus Vollkornprodukten) zu sich. Eine solche Ernährungsumstellung ist sehr vorbildlich. Gleichzeitig muss sich das Verdauungssystem erst an die Veränderungen anpassen. So kann dein Darm anfangs mit leichtem Durchfall auf die vollwertige Kost reagieren. Es wird aber nicht lange dauern, bis sich alles wieder eingependelt hat.
Stress schlägt bei vielen Menschen auf das Verdauungssystem. Vielleicht machst du dir wegen der Schwangerschaft viele Gedanken um die Zukunft, wirst von Sorgen und Ängsten geplagt und fühlst dich dadurch angespannt. Eine solche seelische Belastung kann Durchfall zur Folge haben.3
Auch wenn du in der Schwangerschaft auf eine gesunde Ernährung achtest, kann es vorkommen, dass du verdorbenes Essen zu dir nimmst. Nicht immer lässt es sich auf den ersten Blick erkennen, ob Lebensmittel vielleicht mit Bakterien belastet sind. Dein Körper reagiert auf den Verzehr mit Bauchkrämpfen und Durchfall. Er möchte die verdorbenen Lebensmittel schnell loswerden und dich dadurch schützen.
Manchmal lösen Viren und Bakterien Infektionskrankheiten mit Durchfall aus. Hierzu gehören unter anderem:
Zu den typischen Auslösern für Magen-Darm-Erkrankungen zählen Noroviren. Diese werden meist durch Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch übertragen und verursachen starke Durchfälle und Erbrechen.4 Für dein Kind stellen Noroviren keine direkte Gefahr dar.5 Allerdings kann dein Körper durch den Durchfall geschwächt werden. Es ist darum in der Schwangerschaft besonders wichtig, darauf zu achten, dass du nicht zu viel Flüssigkeit verlierst und ausreichend trinkst. Hast du starke Beschwerden, ist ein Besuch beim Arzt ratsam.
Eine Infektion mit Listerien verläuft bei Erwachsenen oft ohne Symptome. Manchmal geht sie mit Fieber, Übelkeit und Durchfall einher. Die Bakterien können über die Nabelschnur auf das ungeborene Baby übergehen und schwere Schäden verursachen. Aus diesem Grund ist es in der Schwangerschaft besonders wichtig, einer Infektion vorzubeugen. Da Listerien vor allem durch bestimmte Lebensmittel übertragen werden, solltest du bei deiner Ernährung in der Schwangerschaft auf einige Dinge achten. Streiche unter anderem die folgenden Lebensmittel von deinem Speiseplan, wenn du schwanger bist: Rohe Fleisch- und Wurstwaren, Sushi und andere Speisen mit rohem Fisch oder Meeresfrüchten sowie Rohmilchprodukte (beispielsweise Käse aus Rohmilch). Bei Verdacht auf eine Listeriose solltest du schnell deinen Arzt aufsuchen. Die Infektion kann mit Medikamenten (Antibiotika) behandelt werden.6
Hier erfährst du, was du in der Schwangerschaft nicht essen solltest.
Eine Salmonellen-Infektion zeichnet sich durch wässrigen Durchfall, manchmal auch Bauchschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen aus. Menschen erkranken daran, wenn sie Lebensmittel verspeisen, die Bakterien der Gattung Salmonella enthalten. Besonders riskant sind hierbei Gerichte mit rohen oder nicht ausreichend erhitzten Eiern.7 Hierzu gehören auch Nachspeisen wie Tiramisu oder Mousse au Chocolat. Suche bei Verdacht auf eine Infektion mit Salmonellen bitte deinen Arzt auf. Ein schwerer Verlauf in der Schwangerschaft kann die Gesundheit von Mutter und Kind gefährden und das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.8
Einige Schwangere nehmen Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel ein. Durch den Mineralstoff sollen beispielsweise Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft gelindert werden.9 Gleichzeitig führt er häufig dazu, dass der Stuhl weicher wird. Aus diesem Grund nehmen manche Schwangere Magnesium, wenn sie unter Verstopfung leiden.10 Allerdings bekommen manche Frauen von der Einnahme des Präparats Durchfall, vor allem, wenn es überdosiert wurde. Lasse dich vor der Einnahme am besten von medizinischem Fachpersonal beraten.
Näherst du dich deinem errechneten Geburtstermin und bekommst Durchfall? In diesem Fall kann die veränderte Verdauung ein Anzeichen dafür sein, dass die Geburt kurz bevorsteht. Die Kontraktionen der Gebärmutter regen nämlich deinen Darm an, der sich daraufhin häufiger entleert.11
Hast du als Schwangere Durchfall, solltest du dich auf jeden Fall schonen. Folgende Tipps und Hausmittel sind bei Durchfall in der Schwangerschaft ratsam und können die Beschwerden lindern:
Eines ist bei Durchfall in der Schwangerschaft besonders wichtig: viel trinken. Durch den häufigen Stuhlgang verliert dein Körper nämlich Wasser. Damit du nicht dehydrierst, solltest du viel stilles Wasser zu dir nehmen. Auch Kräutertees (beispielsweise Kamillentee) können helfen, den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen.
Vermeide jetzt Lebensmittel, die schwer verdaulich, sehr zuckerhaltig oder sehr fetthaltig sind. Es wäre besser, wenn du anfangs zu Salzstangen, Reiswaffeln und Zwieback greifst. Hierdurch wird dein Elektrolyt-Haushalt ausgeglichen.12 Auch eine klare Hühnersuppe kann guttun und liefert dir zusätzlich Flüssigkeit. Ebenfalls leicht verdaulich ist Porridge aus Haferflocken und Wasser.
Ein weiterer Klassiker bei Durchfallerkrankungen ist geriebener Apfel. Dieser enthält Pektin, ein Ballaststoff, der im Darm Flüssigkeit aufnimmt und den Stuhl dadurch etwas fester macht.13 Auch zerdrückte reife Bananen wirken stopfend.14
Nach Absprache mit deinem Arzt kannst du bei starkem Durchfall gegebenenfalls Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid einsetzen. Verzichte aber bitte auf eine Selbstmedikation.12
In den meisten Fällen besteht bei Durchfall in der Schwangerschaft keine Gefahr für dein Baby. Meist sind die Beschwerden schnell überstanden und haben gewöhnlich keinen Einfluss auf das Ungeborene. Allerdings kann die verstärkte Darmtätigkeit in seltenen Fällen frühzeitige Wehen auslösen. Aus diesem Grund ist bei Durchfallerkrankungen Vorsicht geboten.
Halten die Beschwerden länger an, solltest du unbedingt darauf achten, genügend zu trinken. Ansonsten verlierst du zu viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe und könntest dehydrieren. In sehr schweren Fällen kann es durch eine Dehydrierung zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen, was dann wiederum negative Auswirkungen für Mutter und Kind haben kann.15
Gegebenenfalls können Infusionen gegen eine beginnende Dehydrierung eingesetzt werden. Bei anhaltendem Durchfall ist es immer wichtig, auf den Elektrolytstatus der Schwangeren zu achten. Sollte der Durchfall sehr hartnäckig sein, kann dir dein Arzt evtl. Normolyt verschreiben.
Liegt in der Schwangerschaft eine bakterielle Infektion vor (beispielsweise durch Listerien oder Salmonellen), so solltest du schnell einen Arzt aufsuchen. In diesem Fall ist oftmals die Einnahme von Antibiotika notwendig, um dein Baby vor Schäden zu schützen und das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt zu verringern.
In den folgenden Fällen solltest du als Schwangere bitte einen Arzt aufsuchen:15,16
Der Durchfall hält länger als drei Tage an.
Du hast zugleich Fieber.
Du bemerkst Blut im Stuhl.
Du hast starke Bauchschmerzen. (Diese sollten auch in Bezug auf eine mögliche Wehentätigkeit überprüft werden.)
Du stellst Symptome einer Dehydrierung fest.
Unter anderem können folgende Symptome auf einen Flüssigkeitsmangel hindeuten:17,18
Verstärktes Durstgefühl
Verringertes Wasserlassen und dunkler Urin
Kopfschmerzen
Mundtrockenheit
Schwindelgefühl
Herzrasen
Fühlst du dich unwohl und machst dir Sorgen, dann suche in der Schwangerschaft lieber einmal mehr als einmal weniger ärztlichen Rat.
Auch wenn die Ursachen meist harmlos sind – lästig ist Durchfall in jedem Fall, besonders mit Babybauch. Damit es gar nicht erst so weit kommt, achtest du am besten sehr gründlich auf Hygiene. Wasche dir nach jedem Toilettengang und vor dem Essen immer die Hände mit Seife. Für unterwegs kannst du dir ein kleines Fläschchen Desinfektionsmittel in die Handtasche packen.
Um Infektionen durch verdorbene Lebensmittel in der Schwangerschaft zu vermeiden, gilt es, bei der Zubereitung auf einige Dinge zu achten:
Speisen mit Fisch, Fleisch oder Eiern sollten immer gut erhitzt und durchgegart sein.
Obst und Gemüse solltest du vor dem Verzehr gut waschen bzw. schälen oder garen.
Verzichte auf den Verzehr von rohen Eiern, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten.
Rohmilchprodukte gehören nicht auf deinen Speiseplan, wenn du schwanger bist.
Angebrochene Konserven sollten schnell aufgebraucht werden. Achte auf das Haltbarkeitsdatum.
Mit diesen Maßnahmen lassen sich Ansteckungen, die zu Durchfall führen können, zum Glück meist vermeiden. Daneben ist es sinnvoll, deine Darmmikrobiota zu stärken. Hierfür kannst du Probiotika einnehmen, beispielsweise mit einem Präparat das speziell für Schwangere entwickelt wurde.
Wir wünschen dir eine schöne und möglichst beschwerdefreie Schwangerschaft.
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