Das Gravidogramm stellt Ihren Schwangerschaftsverlauf grafisch dar. Hier trägt der Arzt alle Werte aus den Untersuchungen ein. In der ersten Spalte wird das Untersuchungsdatum notiert. In den Spalten 2 und 3 stehen die angenommene und gegebenenfalls die korrigierte Schwangerschaftswoche (SSW). Der Eintrag 15 + 3 würde dabei bedeuten, dass Sie am dritten Tag in der 16. Woche schwanger sind.
In den weiteren Spalten dokumentiert der Arzt den Verlauf Ihrer Schwangerschaft bzw. Ihr Befinden und die Entwicklung Ihres Kindes:
Der Fundusstand ist der von außen ertastbare obere Rand der Gebärmutter. Er gibt Auskunft über die Wachstumsentwicklung Ihres Ungeborenen.
Für die Lage des Babys gibt es verschiedene Abkürzungen: SL = Schädellage, BEL = Beckenendlage (Steißlage), QL = Querlage. Machen Sie sich keine Sorgen, sollte Ihr Kind in der Steißlage liegen. Die Lage kann in der Schwangerschaft öfter wechseln, oft dreht sich das Baby noch einmal kurz vor der Geburt.
Ist dies Ihre erste Schwangerschaft, so sind die Bewegungen Ihres Babys erstmals etwa in der 18. bis 20. SSW spürbar – ein großer emotionaler Moment. Ansonsten wird sich Ihr Ungeborenes schon ca. 2 Wochen früher durch Bewegungen bemerkbar machen. Der Zeitpunkt gibt Aufschluss über das Alter der Schwangerschaft.
Mäßige Wassereinlagerungen sind in der Schwangerschaft eher die Regel als die Ausnahme.
Die optimale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft hängt vom Ausgangsgewicht ab. Bei Normalgewichtigen liegt sie zwischen 10 und 12 kg; bei Übergewicht etwas weniger, bei Untergewicht etwas mehr.
RR ist die Bezeichung für die Blutdruckmessung nach Riva-Rocci mit dem klassischen Quecksilbermanometer und aufblasbarer Armmanschette. Machen Sie sich keine Gedanken, wenn Ihr Blutdruck von Ihren gewöhnlichen Werten abweichen sollte: Am Anfang der Schwangerschaft ist ein etwas erhöhter Blutdruck völlig normal, im 2. Schwangerschaftsdrittel fällt er in der Regel leicht ab.
Blutuntersuchung (Blutbild) zur Feststellung der Eisenversorgung. Damit lässt sich eine Anämie in Folge eines Mangels an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) feststellen. Viele Schwangere leiden unter einer Anämie, die bis zu einem Grenzwert in der Schwangerschaft normal ist. Erst wenn Sie diesen Wert trotz eisenhaltiger Ernährung dauerhaft unterschreiten, wird Ihr Arzt Ihnen Eisenpräparate verschreiben. Auch ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 kann zur Anämie führen, deren Hauptsymptom meist eine extreme Müdigkeit ist.
- Sediment / ggf. bakteriologischer Befund
Hier werden die Ergebnisse der regelmäßigen Urintests eingetragen. Positive Werte geben Hinweise auf mögliche Blasen-, Nieren- oder Zuckerkrankheiten. Eiweiß und Zucker sollten nur bis zu bestimmten Schwellenwerten enthalten sein, Nitrit und Blut zeigen eindeutig Infektionen der Blase bzw. der Harnwege an.
Untersuchung mit einer Vaginalsonde. Im frühen Stadium der Schwangerschaft gibt sie über Lage und Größe Ihres Ungeborenen, über die Lokalisation Ihrer Plazenta etc. genauere Aufschlüsse als eine Ultraschalluntersuchung.